Über das verschanzte Lager von Drissa. Flankenstellungen

Das verschanzte Lager von Drissa war eine Schöpfung des Generals Phull, der darin den Kern der Verteidigung zu erblicken glaubte.

Die Beurteilung dieser Anlage begreift einen taktischen, einen technischen und einen strategischen Teil.


Wir wollen uns eingehend nur mit letzterem befassen, die Angaben bezüglich der beiden ersten jedoch , zum besseren Verständnis, den Werken von Bogdanovitsch und Clausewitz entlehnt, voraussenden.

Das Lager befand sich auf dem linken Ufer der Düna, in einer durch diese gebildeten Krümmung, zwischen der Stadt Drissa und dem Dorfe Schatrowa auf einem Terrain, das ungefähr 5.800 Schritte in der Breite und 4.300 Schritte in der Tiefe hat.

Die Befestigungen nach einem System angelegt, das sich General Phull ausgedacht hatte, bestanden aus drei Linien. Den äußersten Umkreis bildeten eine Reihe Einschnitte für die Schützen; etwa 50 — 60 Schritte dahinter lag eine Reihe von abwechselnd offenen und geschlossenen Werken; die ersteren waren für die Batterien bestimmt, die anderen für einzelne Bataillone, welche diese decken sollten. Etwa 500 — 600 Schritte hinter diesen Schanzen lag eine zweite Reihe von lauter geschlossenen Werken, die als eine Reservestellung betrachtet wurde; endlich zur Sicherung der Brücken über die Düna, von denen zwei hinter der Mitte und je eine zwischen Zentrum und Flügel erbaut worden waren. Brückenschanzen am Flusse selbst.

Die Ausführung der Schanzen war zwar nach einem guten Profile geschehen, jedoch war der Boden sandig; den Wald vor dem linken Flügel hatte man zum Teil verhauen; derselbe hinderte jedoch Aussicht und Ausschuss.

Das Lager selbst war von tiefen Schluchten durchschnitten, wodurch die Verbindung zwischen den einzelnen Truppenteilen, sowie die Bewegung der Reserven erschwert wurde; auch waren die Abhänge nach der Flussseite außerordentlich beschwerlich.

Die drei Brückenschanzen waren von den, einige Hundert Schritte entfernten Höhen vollständig eingesehen; endlich fehlte auf dem rechten Ufer jede Befestigung und verteidigungsfähige Örtlichkeit.

Die taktisch-technischen Nachteile des verschanzten Lagers lassen sich in Folgendem zusammenfassen:

1. Die Lage auf einer Fläche, an einem Flusse der durchwatet werden kann:

2. Die Anlage in einem flachen Bogen; auf etwa 800 Schritte mit Wald umgeben;

3. Der Mangel einer Befestigung auf dem rechten Ufer, daher das Fehlen einer Rückenverteidigung;

4. Erschwerte Bewegung im Innern;

5. Nachteilige Rückzugsverhältnisse;

6. Teilweise beschränkte Aussicht und Feuerwirkung, erschwerte Offensive und Defensive;

7. Mangelhafte Profile.

Es war also, wie Clausewitz richtig bemerkt, „ein ganz mechantes Schlachtfeld.“

Die strategische Idee, der dieses Lager seine Entstehung verdankte, wurzelt in dem Plane Phull's für die Durchführung des Verteidigungskrieges und hat ihren hauptsächlichen Grund in der Wirkung, die man Flankenstellungen zuschrieb.

Als dieser Plan entstand, war man unentschieden, wo die Hauptkraft zu konzentrieren sei, indem man bei der strategischen Front Napoleons, die von Königsberg bis Lublin reichte, und der ziemlich gleichmäßigen Verteilung der feindlichen Kräfte, keinen Anhaltspunkt für die feindliche Angriffsrichtung zu gewinnen vermochte, und eben so wenig aus dem speziellen Werte der möglichen Hauptrichtungen einen Schluss auf diejenige zu ziehen verstand, die der französische Angriff am wahrscheinlichsten einschlagen dürfte.

Entsprechend den beiden Hauptstädten des russischen Reiches, boten sich einem Angriffe zwei Objekte dar — Petersburg und Moskau. Das erste, die Residenz der russischen Czaaren [Zaren], die Schöpfung Peters des Großen; das letztere, die alte Hauptstadt, die heilige Stadt, das eigentliche Zentrum Russlands.

Die Operationslinie auf Petersburg, in kürzester Richtung über Druja, Sebesch und Pskow, führt durch ein dünn bevölkertes, schlecht wegsames, gering kultiviertes, daher ressourcenarmes Land; die Linie über Smolensk auf Moskau, das nationale Zentrum Russlands, hingegen durchzieht fruchtbare Provinzen.

Eine Vorrückung auf dieser gewann dabei, mit Beziehung auf den Raum, die Gestalt des Durchbruchs, indem sie die südlichen, wohlhabenden und verhältnismäßig gut kultivierten Strecken von den ärmeren nördlichen trennte, zudem die im Süden befindlichen Streitkräfte, deren Zuzug zu gewärtigen war, von dem nördlichen Räume und den dahin zurückgegangenen oder abgedrängten Kräften schied.

Es war dies also eine Richtung für den Angriff, die vor allen übrigen unbedingt den Vorzug, somit auch die ganze ungeteilte Aufmerksamkeit der Russen verdiente; denn sie gab, von den Franzosen eingeschlagen, diesen Gelegenheit, zu trennen, zugleich aber die eigene Armee in den reichen inneren Provinzen leichter zu erhalten, und endlich das russische Reich, dessen nationale Hauptstadt Moskau ist, im Herzen zu treffen — sicher also durch dieses Alles den Gegner seiner Hauptverteidigungsmittel zu berauben.

Ein Aufsatz aus Napoleons Feder, während seines Aufenthaltes in Moskau verfasst und im Journal de l'Empire am 7. Oktober 1812 veröffentlicht, gelangt nach einer kurzen Betrachtung über die Bevölkerungsdichtigkeit und die Kultur der russischen Provinzen, wobei er der fruchtbarsten und bestbevölkertesten Gouvernements um Moskau und an beiden Dniepr-Ufern gedenkt, zu folgender Schlussfolgerung:

„Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, wo die eigentliche „Stärke und Schwäche Russlands liegt. Greift dieses Land auf seinem äußern Umfange an und entreißt ihm seine Grenzprovinzen, so mögen eure Eroberungen zwar einen großen Flächenraum einnehmen, aber noch keine wirklichen Vorteile über den Feind, noch für euch selbst Mittel zur Subsistenz geben; ihr werdet dem nordischen Koloss eine Wunde versetzen, welche ihn erbittert, aber nicht niederwirft. Versetzt ihm dagegen den entscheidenden Hieb im Mittelpunkte seines bewohnten Landes, in dem einzigen fruchtbaren und bevölkerten Teile desselben; bemächtigt euch jener Teile, welche eigentlich das Heer stellen, welche der Sitz seines Handels und der Kultur sind; nehmt ihm die Gouvernements Smolensk, Moskau, Kaluga, Tula, Orel, Kursk, so werdet ihr der wahre Herr dessen sein, was das russische Kaisertum bildet; ihr werdet den Feind verhindern, Rekruten aus den nicht nur am besten bevölkerten, sondern auch getreuesten und der Regierung anhänglichsten Provinzen zu ziehen; ihr werdet das Korn, die Früchte, das Mehl, den Branntwein, das Fleisch, die von hier in die äußeren Provinzen ausgeführt werden, für euch nehmen, — ihr werdet wahrhaft Petersburg, Kasan und Astrachan blockieren.“

„Wo soll der Feind frische Kräfte sammeln? wo sie vereinigen? Der Umkreis, den sie von Petersburg bis in den Süden Russlands zu beschreiben haben, ist gleich der Entfernung von Moskau bis Paris; das französische Heer kommuniziert leichter und sicherer mit den Ländern an der Weichsel, wo es seine Depots, Magazine und das ganze polnische Volk zur Reserve hat, als die russischen Corps an der Düna mit den russischen Corps in der Ukraine.“

„Ein Heer, welches Meister von Polen und Mittelrussland ist, hat seine Verpflegung gesichert; denn glaube man nicht, dass der russische Bauer seine Heimat gerne aufgibt, um in einem bewaffneten Aufgebot zu dienen. Das russische Volk liebt nicht den Krieg; der Bauer, welcher einige hundert Rubel gesammelt hat, versäumt gewiss nicht, sich einen Stellvertreter zu kaufen; der Edelmann, welcher seine Sklaven schrecken will, droht ihnen, sie als Soldaten ins Heer abzugeben. Also kann man sicher sein, dass die Masse der Bauern ruhig bleiben und ihren gewohnten Beschäftigungen nachgehen wird.“

„Das mittlere Russland gleicht sehr Deutschland; es kann mit aller Bequemlichkeit von dem Überflusse seiner Lebensmittel jene halbe Million Krieger nähren, die es augenblicklich besuchen.“

„Wie soll sich dagegen die russische Armee, in unfruchtbare Landstriche zurückgedrängt, die nötigen Lebensmittel verschaffen?“

„Zu diesen, auf positive Facta gegründeten Erwägungen muss man noch die unberechenbaren Resultate des moralischen Eindrucks fügen, welchen die Einnahme und Zerstörung Moskaus auf die Russland unterworfenen Nationen gemacht haben muss.“ u. s. w.

Die überwiegende Bedeutung der Operations-Richtung auf Moskau konnte keinem Zweifel unterliegen, eine Wahrheit, die jedoch in dem Geiste der leitenden Kriegsmänner Russlands nicht zum Durchbruche gelangt war. Sie nahmen im Gegenteile beide Möglichkeiten an, meinten durch eine Aufstellung zwischen beiden Richtungen, beiden entsprechen zu können, und so entstand die sogenannte defensive Operationslinie, welche über Swinciany, Drissa und Welikiluki durch Etablierung der Magazine entsprechend eingerichtet wurde, um sich von dieser sodann gegen den feindlichen Angriff zu wenden, sobald er sich deutlich aussprach; ja berücksichtigt man die Nähe dieser „defensiven“ Operationslinie an dem Punkte Druja auf der Petersburger Straße und die große Entfernung von Witebsk an der Moskauer Straße, so will uns fast bedünken, als ob man der erstgenannten Richtung eine größere Rücksicht gezollt habe.

Von dieser mittleren Operationslinie aus beabsichtigte man, der Feind möge nun auf der Petersburger oder Moskauer Straße vorrücken, flankierend zu wirken, getreu dem Satze Bülows, dass man einen wichtigen Punkt besser durch eine Flankenstellung, als durch eine Stellung gerade davor verteidige.

Barclay hatte anfänglich die Idee, diese Flankenstellung bei Szawle zu nehmen und meint, dass dieselbe geringe Gefahr, aber große Vorteile darbiete, denn „operiert der Feind von Kowno gegen die Düna, so ist man im Stande, ihm seine Verbindungen mit dem Niemen sogleich zu rauben.“

Diese Stellung auf dem äußersten Ende der übermäßig langen Linie, welche man verteidigen sollte, ist jedenfalls das Allerschlechteste, was ausgedacht werden konnte; sie bot, im geraden Gegenteile zur Behauptung Barclays, nur Gefahren und keine Vorteile; denn sie hatte nur den Rückzug auf Riga, der Feind brauchte sie in der Front durch einen starken Heeresteil nur zu beobachten, mit einem andern in der linken Flanke zu umgehen, um ihre Verteidiger an das Meer zu drücken und zur Niederlegung der Waffen zu zwingen. Phull, der eigentliche Schöpfer des Operations-Entwurfes, war für die Flankenstellungen bei Swienciany in erster, bei Drissa in zweiter Linie.

Wenn wir nun die Erfahrung zu Rate ziehen, so sagt sie uns, dass Flankenstellungen zwar in sich ein sehr wirksames strategisches Mittel sind, dass aber, um zur Aufstellung in der Flanke berechtigt zu sein, Bedingungen entsprochen werden muss, ohne welche solche Stellungen nicht allein die erwartete Wirkung nicht äußern, sondern sogar zum Verderben werden können; dass sie also einem schneidigen Schwerte zu vergleichen sind, welches in der Hand des Kundigen entscheidende Schläge verspricht, welches aber, vom Ungeschickten missbraucht, die Wirkung gegen denselben kehrt.

Diese Bedingungen sind die Sicherheit der Verbindungen mit dem eigenen Hauptsubjekt, — und die genügende Kraft. —

Ist man so stark, dass man des Sieges gewiss zu sein allen Grund hat, so nimmt die Rücksicht auf die Sicherheit erst den zweiten Rang ein, wiewohl man sie selbst in solchem Falle nimmer aus dem Auge verlieren darf.

Ist man dem Gegner überlegen, so kann man Manches wagen, wenn dadurch ein großer Erfolg in Aussicht steht, der sich bei Flankenstellungen in der Tendenz äußert, den Gegner mit dem ersten Stoße zu umgehen, ihm seine Verbindungen zu rauben. Der Schwächere hingegen muss ein Wagnis vermeiden, welches ihn ins Verderben führen kann. Flankenstellungen dürfen ferner, selbst wenn der Sicherheit entsprochen ist, d. h. wenn die Verbindungen mit dem Hauptsubjekte nicht verloren gehen können, wenn der Feind, durch Umgehung des inneren Flügels, den Verteidiger von selben nicht zu trennen vermag, — doch nur mit der Hauptkraft, also mit einer solchen Kraft bezogen werden, die dem Gegner ebenbürtig, nämlich diesem gleich oder nur wenig untergeordnet ist, weil der Feind im anderen Falle die Stellung mit einem Teile nur zu beobachten braucht, mit dem übrigen hingegen seine Operationen nach dem Objekte fortzusetzen und dabei sich die innere Linie zu wahren vermag.

Es bedarf keines Beweises, wie die Flankenstellung bei Drissa bei ihrer Lage, 24 Meilen von der wichtigsten Angriffsrichtung entfernt, und bei der kolossalen Überlegenheit der Franzosen, keiner der besprochenen Bedingungen nachkam.

Die Flankenstellung bei Swienciany und jene bei Drissa, die Phull befürwortete, waren zwar um etwas besser, als jene Barclays bei Szawle, aber noch immer sehr schlecht, weil der Rückzug nicht in der Richtung auf Moskau, sondern nordwärts führte; weil sie einer, man könnte beinahe sagen, gewissen Umgehung in der linken Flanke ausgesetzt waren, womit die Trennung von dem wichtigsten Raume entschieden war; weil man endlich, wegen der ungenügenden Mittel, zu einer Flankenstellung überhaupt nicht berechtigt war.

Flankenstellungen müssen endlich, wie die Theorie uns lehrt, an einem strategischen Punkte liegen; ein Punkt jedoch, der nicht auf der geraden RückzugsStraße, weder auf jener nach Petersburg, noch auf jener nach Moskau liegt, von dieser, der wichtigsten, sogar 24 Meilen entfernt ist, der also in keinen Beziehungen zu dem ganzen kriegerischen Akte steht, der weder als Straßenknoten, noch als Festung, Handelsplatz oder ressourcenreiche Stadt irgend eine Bedeutung hat, — ein solcher Punkt ist wahrlich kein strategischer.

In dem allgemeinen Kriegsplane war die an sich ganz richtige Ansicht ausgesprochen, die Defensive durch Erhöhung der Widerstandskraft zu fördern, indem man das Kriegstheater durch die Befestigung seiner wichtigsten Punkte vorbereitete; allein das Lager von Drissa war, wie aus dem Vorgesagten anschaulich geworden sein dürfte, in Nichts geeignet, die Widerstandskraft der Absicht entsprechend zu erhöhen; der Punkt, an dem dasselbe angelegt worden war, hatte in keiner Beziehung Wichtigkeit.

Einfachheit und Sicherheit sind die Grundbedingungen jeder Unternehmung im Kriege; der russische Entwurf jedoch, in welchem das Lager von Drissa eine so bedeutende Rolle spielte, war weder einfach noch sicher.

Wie bereits bei der Besprechung der russischen Kräfteverteilung erwähnt, hatte man die Hauptkraft auf dem nördlichen Operationsraume in zwei Armeen geteilt, also auch darin der Einfachheit, welche Einheit empfiehlt, zuwidergehandelt.

Bei der Art, wie diese beiden Armeen den Defensivkrieg führen sollten, war es vorauszusehen, dass man immer schwächer als der Gegner sein werde. Denn, wenn man sich überhaupt, das heißt, nachdem man Alles zusammengenommen, zu schwach hielt, um selbst anzugreifen und aus eben diesem Grunde sich für den Verteidigungskrieg entschieden hatte, mussten die Teile dem Gegner um so weniger gewachsen sein.

Deshalb mag man das Bedürfnis gefühlt haben, etwas zu schaffen, was den in der Front gepackten Teil zu schützen vermochte. Die Theoreme Bülows, der 7jährige Krieg, beherrschten die Geister; — die Vorgänge in letzterem hatten die strategische Idee der Verteidigung durch zwei Armeen erzeugt; eine weitere Nachahmung, und zwar des Bunzelovizer Lagers, war das verschanzte Lager von Drissa. Die in der Front angegriffene Armee, sollte, wenn, was vorauszusetzen war, ein überlegener Gegner gegen sie vordrang, in dasselbe zurückgehen und den Feind festhalten, der vor demselben, des ausgesogenen Landes wegen, an Verpflegungsschwierigkeiten leiden musste und zur Ausdehnung seiner Armee gezwungen werden würde, was sowohl seine Kraft herabbringen, als auch Gelegenheit zu Teilerfolgen bieten sollte.

Das Unhaltbare dieser Anschauung liegt klar am Tage; es kann kein Zweifel darüber walten, dass verschanzte Lager, welche den Feind in strategischer und taktischer Beziehung an nachteilige Verhältnisse binden, für die Verteidigung von großem Nutzen sein können; allein diese nachteiligen Verhältnisse waren nicht vorhanden; denn der Feind brauchte einfach stromaufwärts, von seinem inneren Flügel aus, die wenig bedeutende Düna zu überschreiten und das verschanzte Lager, welches keine Rückenverteidigung besaß, im Rücken zu nehmen, um die Russen in eine Katastrophe zu verwickeln. Zu dieser Umgehung forderte schon die Stärke der Front und die Schwäche der Flanken, dann die ungünstige strategische Lage des Punktes zu der Hauptoperationslinie auf. Ein solches Unternehmen war nicht allein einfach, sondern auch sicher; denn die Franzosen besaßen eine mehr als genügende Überlegenheit, um während der Operation jeden Versuch einer Störung auf dem linken Ufer abzuweisen, was übrigens um so leichter war, als die Gegend vor dem Lager, von Wald und Morast erfüllt, jede Offensive der Russen ohnehin sehr erschwerte.

Der Punkt Drissa lag endlich, abgesehen von seinen sonstigen Mängeln, viel zu nahe an der Grenze, um, mit Rücksicht auf den ursprünglichen Plan, hier schon Stand halten zu können; auch besaß er gar nicht die Eigenschaften, um als einer der „Schlusssteine“ des Verteidigungs-Systems zu dienen, deren Herstellung in der Absicht jenes Planes gelegen war.

Die Erkenntnis von der Unhaltbarkeit der Position, so wie das langsame Vorgehen der Franzosen, retteten die russische Armee vom Verderben, in das eine von Einseitigkeit, Unklarheit und trügerischen Doktrinen erzeugte Idee sie beinahe gebracht hätte.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Betrachtungen über den Krieg im Jahre 1812