Das Privatleben

Das Privatleben Katharinas ist im allgemeinen in den krassesten Farben geschildert worden. Man stellt sich die Kaiserin vor, als habe sie täglich Orgien mitten unter leichtfertigen, zynischen Frauen und Männern gefeiert. Die Schlösser von Petersburg, Zarskoje-Selo, Oranienbaum und besonders die Eremitage werden als Brutstätten der Roheit und sittlichen Verderbnis hingestellt, und Katharina geht allen mit dem schändlichsten Beispiel voraus.

Betrachtet man jedoch das Leben dieser in allen Dingen und in jeder Hinsicht aussergewöhnlichen Frau etwas genauer, so erscheint es uns in einem nicht so unmoralischen Lichte, wie es Legende, Verleumdung, Klatsch und Prahlsucht uns überliefert haben. Das harmonische Gleichgewicht in ihren Charaktereigenschaften und Lebensgewohnheiten, die genaue Regelung ihrer ungeheuren Arbeitstätigkeit, ihrer Zerstreuungen und Vergnügen stehen allerdings im Widerspruch mit ihrem intimen Leben, aber sie werfen auch gleichzeitig einen Schleier der Nachsicht über das Genie, das glaubte, sich mehr gestatten zu können als eine andere ihres Geschlechts. Katharina war wohl ausschweifend, oft schlüpfrig, unersättlich in der Liebe wie im Ehrgeiz. Aber sowohl ihre sinnlichen Genüsse wie ihre ehrgeizigen Pläne wusste sie in gewisse Regeln zu lenken, die sie fast nie überschritt. Sie verlor sich weder in dem einen noch im andern. Ihre Günstlinge haben in ihrem Leben und in ihren Schlössern einen ungeheuren Platz eingenommen, sie hatten auf das wirtschaftliche, politische und moralische Leben des Staates einen verderblichen Einfluss, aber Katharina wusste sich stets und in allen Lagen ihre Stellung sowohl als Herrscherin als auch als Frau zu bewahren. Sie war die Seele ihres Hauses, ihrer Familie, ihres Hofes, ihres geselligen Kreises. So prunkvoll und luxuriös alles nach aussen hin war, so einfach waren ihre Gewohnheiten im Privatleben. Es war ihr sehr lästig, viel Dienerschaft um sich zu haben. Zwei, drei, auf die sie wirklich zählen konnte, genügten ihr. Am liebsten tat sie alles selbst, weil sie, die rastlos Tätige, damit weniger Zeit verlor, als wenn sie erst um alles bitten musste. Alle ihre Untergebenen behandelte sie mit der grössten Höflichkeit. Nie befahl sie, immer bat sie selbst den geringsten ihrer Lakaien, wenn er etwas für sie tun sollte. Stets stand das Wort «bitte» vor ihren Wünschen und Anordnungen. Da sie ein sehr heftiger Charakter war, geschah es mitunter, dass sie unwillig wurde, wenn man sie beim Schreiben oder bei einer anderen Arbeit störte. Es entfuhr ihr dann vielleicht ein hartes Wort. Im nächsten Moment tat es ihr schon leid, und sie suchte ihr Unrecht, das oft keines war, durch das Bekenntnis ihrer Heftigkeit wieder gutzumachen. «Werde ich es wohl dahin bringen, dass man mich nicht fürchtet?» sagte sie in Hinsicht auf ihre Dienstboten. Oft ging ihre Nachsicht zu weit, und ein Undankbarer missbrauchte ihre Güte, aber im allgemeinen liebte und verehrte man sie unter ihrer Dienerschaft und ging für sie durchs Feuer.




Katharinas Tagewerk begann in früher Stunde. Gewöhnlich stand sie um sechs Uhr morgens auf. In früheren Zeiten trieb sie die Rücksicht auf ihre Umgebung so weit, dass sie sich selbst das Feuer im Kamin anzündete, Kerzen ansteckte, um die müden Diener zu so früher Stunde nicht zu wecken. In späteren Jahren änderte sich das, nicht aber, weil Ihre Majestät diese kleinen häuslichen Arbeiten als ihrer unwürdig befunden hätte, nein, weil ihre Zeit zu kostbar war. Aus diesem Grunde hatte sie auch nur ein kleines Lever eingeführt, das erst gegen 1 Uhr mittags stattfand. An ihm nahmen nur wenige Freunde und einige hohe Würdenträger teil. Inzwischen arbeitete sie von sechs Uhr an teils allein, teils mit ihren Sekretären, empfing Minister, Generale und Diplomaten, Gelehrte und Künstler und fand auch noch Zeit, dem jeweiligen Günstling eine Stunde zu widmen.

Ehe sich Katharina zur Arbeit setzte, trank sie einige Tassen sehr starken Kaffee, den niemand anders vertragen konnte als sie. Ihr Koch verwendete dazu ein Pfund Kaffee auf fünf Tassen, und selten liess sie eine davon stehen. Jeder andere hätte von diesem konzentrierten Gift Herzbeschwerden bekommen; Katharina aber brauchte es zu ihrer Gesundheit.

Bis neun Uhr blieb die Kaiserin allein in ihrem Kabinett, ganz in ihre Korrespondenz vertieft oder mit Lektüre und anderen Arbeiten beschäftigt. Wir wissen, sie war eine grosse Briefschreiberin. Wenn sie auch die meisten Briefe von ihren Sekretären, deren sie immer drei bis vier beschäftigte, schreiben liess, so blieben ihr doch noch genug, die sie eigenhändig verfasste. Während der Arbeit schnupfte Katharina beständig, auch in jungen Jahren. Es galt damals durchaus nicht für unweiblich oder ungraziös, wenn eine junge hübsche Frau eine Prise nahm.

Sobald es neun schlug, stand die Kaiserin von ihrem Arbeitstische auf und begab sich wieder in ihr Schlafzimmer. Hier empfing sie die hohen Staatsbeamten, die ihre Rapporte abstatten, Generale und Minister, die irgendeine Audienz erbeten haben, sowie ihren Geheimsekretär, dem sie ihre Aufträge erteilte. Er war der erste, der von ihr gerufen wurde. Katharina reichte ihm freundlich die Hand, die er ehrerbietig küsste. Auf ihre Aufforderung «Setzen Sie sich», nahm er an einem Tische Platz, um ihre Befehle zu erwarten. Er wurde oft in seiner Arbeit unterbrochen, und die Kaiserin musste dann in ihren Anordnungen innehalten, denn jeden Augenblick wurden Minister, hohe Beamte und Offiziere gemeldet, die sie alle mit grosser Liebenswürdigkeit und Würde empfing.

Sobald Katharina mit ihrer Toilette fertig war, begab sie sich ins offizielle Ankleidezimmer, um ihre «Lever» abzuhalten, währenddem ihre vier Kammerfrauen vor einem prachtvollen Spiegeltisch aus massivem Gold noch kleine Handreichungen leisteten. Das Becken, in dem sie sich die Finger netzte, die Schale, in welcher eine Kammerfrau die Nadeln fürs Haar reichte, waren ebenfalls aus purem Golde. Inzwischen hatte sich das nicht sehr grosse Zimmer mit den Höflingen angefüllt, die die Ehre hatten, an dem Lever der grossen Herrscherin teilzunehmen. Sie ist ganz natürlich, lebhaft, liebenswürdig, geistreich, witzig. Sie sieht frisch aus, und ihre klugen grauen Augen wandern von einem Besucher zum andern.



Um ein Uhr, später um zwei Uhr, hielt Katharina Tafel. Nur wenige Personen hatten die Ehre, mit der Kaiserin zu speisen. Der Günstling sass stets an ihrer rechten Seite. In früheren Jahren wurden die vertraute Freundin der Kaiserin, die Fürstin Katharina Romanowna Daschkoff, die Gräfin Bruce, ihre Ehrendame, die Nichte Patiomkins, Gräfin Branicka, die beiden Brüder Narischkin, der Feldmarschall Fürst Galitzin, Fürst Patiomkin, Graf Tschernitscheff, Graf Stroganoff, Fürst Bariatinski, die Orloffs, Graf Rasumowski zu Katharinas Tafel hinzugezogen. Später schieden einige dieser Personen aus und wurden durch andere ersetzt. Das Ehrenfräulein Protassof, Vizeadmiral Ribas, der Erzieher des jungen Bobrinski, Katharinas und Orloffs Sohn, und andere kamen hinzu.

Nach der Tafel plauderte man noch ein wenig. Darauf verabschiedete die Kaiserin ihre kleine Gesellschaft und zog sich mit einer Handarbeit in ihr Boudoir zurück. Wie eine kleine Bürgersfrau liebte sie es sehr, ein wenig zu sticken, zu nähen oder zu knüpfen. In diesen Stunden der Ruhe, die jedoch ebenfalls durch alle möglichen Geschäfte unterbrochen wurden, denn einer oder der andere ihrer Sekretäre war immer um sie beschäftigt, liess sie oft einige Kinder, später waren es ihre Enkelkinder, zu sich kommen, mit denen sie in den Zwischenpausen der Geschäfte oder jeweiligen Unterhaltungen spielte. Sie, die für ihren eigenen Sohn Paul nichts übrig hatte, war ausserordentlich kinderliebend. Einige ihrer kleinen Lieblinge, wie den jungen Markoff und den Sohn des Admirals Ribeaupierre, erzog sie vollständig an ihrem Hofe. Die Kinder des Fürsten Galitzin, vier kleine Neffen Patiomkins, der Sohn des Grafen Nikolai Saltikoff, der kleine Graf Valentin Esterhazy, ein Kind des Grafen Schuwaloff, alle durften sie in den Gemächern Katharinas spielen, und sie selbst war das grösste Kind unter ihnen. Als sie noch jünger war, waren es wilde, tolle Spiele, die sich meist am Fussboden abspielten, und Kinder wie Kaiserin, Gregor Orloff und Zachar Tschernitscheff in die vergnügteste Laune versetzten. Später, als es Katharinas Körperfülle nicht mehr erlaubte, sich mit den Kleinen auf den Teppichen zu wälzen, schnitt sie ihnen Puppen aus, verfertigte allerhand drolliges Spielzeug aus Karton und Papier, zeichnete ihnen Karrikaturen, erzählte ihnen die herrlichsten Märchen oder die lustigsten Geschichten, und das fröhliche Kinderlachen um sie herum nahm kein Ende. Es tat ihr wohl. Sie liebte die Heiterkeit, die Jugend, alles Natürliche.

Neben den Kindern waren es die Tiere, die sich Katharinas besonderer Sorgfalt erfreuten. Sie hatte stets eine zahlreiche Hundefamilie um sich, und die berühmte «Familie Anderson» spielt in ihren Briefen an Grimm und andere eine nicht geringe Rolle.

Bis vier Uhr blieb Katharina gewöhnlich in ihrem Salon, teils mit einer Arbeit, teils mit den Kindern beschäftigt. Dann begab sie sich bis sechs Uhr mit dem Günstling in die Eremitage, ihrem Lieblingsaufenthalt. Dort hatte sie alles nach ihrem Geschmack eingerichtet. Sie hatte die Etikette ganz aus diesen wohnlichen, künstlerischen Räumen verbannt. Hier durfte man Mensch sein. Katharina selbst fühlte ein grosses Bedürfnis nach diesem freien Menschentum, nach dieser ganzen Natürlichkeit und Ungezwungenheit, die bei ihr oft in Derbheit überging.

Die «Eremitage» nahm einen ganzen Flügel des Petersburger Schlosses ein. Den grössten Teil bildete die sehr wertvolle und reiche Bildergalerie und die unschätzbaren Sammlungen von Kunstgegenständen und Büchern, die Katharina mit grossem Geschmack hier vereinigt hatte. Ferner waren zwei grosse Spielsäle und ein Speisesaal vorhanden, wo man an zwei nicht zu grossen Tischen in engster Vertrautheit speiste. Neben diesen Räumen lag ein herrlicher Wintergarten mit den seltensten Pflanzen und Blumen. Man wandelte unter tropischen Bäumen und exotischen Gewächsen wie in einem Feenreich. Buntgefiederte, reizende Vögel sangen ihre süssen Liebeslieder, und abends wurden diese bezaubernden Räume in ein magisches Licht gehüllt.

Am angenehmsten war aber die unumschränkte Freiheit, die in diesen intimen Gemächern Katharinas herrschte. Ein mächtiges Schild am Eingange des Tuskulums schrieb dem Eintretenden den Ton vor, der hier gebräuchlich war. «Es ist verboten», heisst es da, «sich zu erheben, wenn die Kaiserin erscheint, selbst wenn man sitzt und sie auf sich zukommen sieht, oder wenn sie wünscht, die Unterhaltung stehend weiterzuführen. Ferner ist es verboten, schlechte Laune mitzubringen, beleidigende Worte zu wechseln, von jemandem Schlechtes zu sprechen, sich irgendwelcher Streitigkeiten oder Gehässigkeiten zu erinnern, die man mit einem Anwesenden ausserhalb der Eremitage eventuell haben könnte; man soll sie mit seinem Hut und seinem Stock vor der Tür lassen. Es darf auch weder gelogen noch gefaselt werden.» Jeder, der diesen Vorschriften zuwiderhandelte, musste 10 Kopeken Strafe in die aufgestellte Büchse werfen. Der Ertrag – und er war nicht gering – war für die Armen bestimmt. Bezborodko war der Kassierer. Der Abend endigte meist mit einer Partie Whist oder Robber. Und da geschah es nicht selten, dass der eine oder der andere Beteiligte seine Karten wütend auf den Tisch warf, weil er meinte, die Kaiserin spiele zu seinem Nachteil. Das geschah sogar auch bisweilen während der offiziellen Spielabende vor versammeltem Hofe. Der Kammerherr Tscherthoff geriet jedesmal in hellen Zorn, wenn die Kaiserin mit ihm spielte. Eines Abends stand er brüsk vom Spieltisch auf, warf der Kaiserin die Karten vor die Füsse und behauptete, sie spiele falsch. Katharina war durchaus nicht beleidigt, sondern verteidigte sich und nahm die Mitspielenden als Zeugen.



Ganz anders verbrachte sie die Stunden, wenn sie nachmittags mit dem Günstling dort verweilte. In seiner Gesellschaft, besonders zur Zeit Lanskois und Patiomkins, gab es entweder neue Kunstsammlungen zu besehen oder ihre Anordnungen zu bestimmen, oder auch eine Partie Billard mit dem Bevorzugten zu spielen. Das waren für Katharina die liebsten Stunden des Tages. Aber punkt sechs Uhr wurde sie aus diesem beinahe bürgerlichen Leben herausgerissen. Es begann die Zeit des Diners und des öffentlichen Empfanges.

Von neuem begab sich die Kaiserin in ihre inneren Gemächer, um ein wenig ihre Kleider zu ordnen, denn sie zog sich abends nie um, nur bei besonderen Gelegenheiten. Dann legte sie die Hoftoilette an, gewöhnlich ein dunkelrotes Plüschkleid nach russischer Mode. Ihr üppiges Haar schmückte eine Diamantenkrone. Und nie stand eine Krone einem Haupte besser, als Katharinas klugem, majestätischem Kopfe. Aber es war auch, als wenn sie mit den offiziellen Kleidern ein ganz anderer Mensch würde. Sobald sie die Handschuhe angezogen hatte und in den Empfangssälen erschien, war sie nicht mehr die heitere Frau, die soviele menschliche Schwächen hatte, sondern nur noch die Herrscherin, majestätisch und würdig, huldvoll und gütig. Sie ging langsam, mit kleinen gemessenen Schritten durch die Reihen der sich vor ihr bis zur Erde neigenden Höflinge, grüsste nach allen Seiten mit einer leichten, anmutigen Verbeugung des Kopfes, richtete an diesen oder jenen ein paar verbindliche Worte, oder reichte einem Fremden, der ihr auf dem Wege zu ihren Spieltischen vorgestellt wurde, die Hand zum Kusse. Beim Spiel war sie wieder ganz menschlich, scherzte oft und lachte über ein geistreiches oder auch nur schlagfertiges Wort der Gesellschaft. Punkt zehn Uhr aber zog sie sich zurück. Der Günstling verbeugte sich vor ihr, reichte ihr den Arm und begleitete sie allein in ihr Zimmer. Er erschien nicht wieder. Der ganze Hof, ihr Sohn, ihre Enkelkinder waren auf diese Weise Zeuge ihres intimen Lebens. In diesem Augenblick war sie für sie nicht mehr die Kaiserin, die Mutter, die Grossmutter, sondern nur Frau. Von ihren Enkeln wurde sie heiss geliebt. Mit der ängstlichsten Sorgfalt wachte sie über ihr moralisches Leben, so frei und frivol sie in ihrem eigenen Leben sein konnte. Vom ersten Tage an beobachtete sie die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder, und entzückt berichtete sie in ihren Briefen an die Freunde alles Neue von den kindlichen Einfällen, den besonderen Charakterzügen und Anlagen, der Kraft und Gesundheit der kleinen Grossfürsten.

Katharina hielt in ihrer engeren Familie streng auf Moral. Sie selbst dachte ja auch nicht, dass sie durch ihren Lebenswandel ihren Kindern und Kindeskindern ein schlechtes Beispiel gab. Es erschien ihr alles, was sie tat, natürlich, und deshalb machte sie auch kein Hehl daraus. Katharinas Unsitten waren weniger die ihres Herzens, als die ihrer Zeit und der ausserordentlichen Umstände, infolge deren diese ehrgeizige, ruhmsüchtige, eitle, aber schwache Frau auf den mächtigsten Thron gelangte.

Die letzten zehn Jahre der Regierung Katharinas setzten ihrem Ruhm und ihrer Macht die Krone auf. Nachdem ihr grosser Partner Friedrich der Grosse gestorben war, regierte ihr Genie allein über Europa. Sie zog den politischen Faden, der sich in ihrer Hand befand, nach Willkür an. Die gekrönten Häupter, die miteinander im Streite lagen, wählten die russische Kaiserin zur Schiedsrichterin und liessen von ihr die Interessen ihrer Staaten regeln. Ihr unermessliches Reich, die unerschöpflichen Hilfsquellen, über die sie verfügte, der glänzende Hof, der sie umgab, der barbarische Prachtaufwand ihrer Höflinge, das fabelhafte Glück, das sich an alle ihre Unternehmungen heftete, und die Riesenpläne, die ihr unersättlicher Ehrgeiz entwickelte, erfüllten die ganze Welt mit Bewunderung und Erstaunen.



Und doch war nicht alles so glänzend im Innern des Reiches, wie es in den Augen der Aussenwelt erschien. Russland war in seinem Innersten verfault und verdorben. Unter dem Schutze des Günstlings der Kaiserin teilten sich ein paar Dutzend Grandseigneure in das Reich, plünderten die Staatskassen und -einkünfte, und bedrückten auf alle Weise das arme russische Volk. Katharina war nicht mehr die junge, kräftige Herrscherin, sondern eine alternde Frau, die sich ganz von der Leidenschaft zu einem jungen, von ihr vergötterten Manne leiten liess. In seine Hände hatte sie das Wohl ihres Staates gelegt. Und dieser junge, willkürliche Herrscher hiess Plato Zubow.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Berühmte Frauen der Weltgeschichte