Straßenlagen und Marktplätze

Einen nicht geringen physischen Vorteil gewährt unserer Stadt überhaupt der Umstand, dass alle nach dem Strande hinführende Straßen nicht nur eine ziemlich abschüssige Lage haben, sondern dass auch auf eine ähnliche Art alles sich ansammelnde Wasser ehedem nach der faulen Grube von einem Teil der Mittel- und Neustadt, noch mehr aber nach der eigentlichen Grube durch die dahin sich senkenden Straßen der Mittel- und Altstadt Weggespült, und dadurch die Bewegung des Wassers, welches diese Kanäle fassen, unterhalten wird. Für den Fußgänger hat die hügelige Lage der Stadt zwar einige Unbequemlichkeit, allein diese kommt gegen den Nutzen, welchen sie der Gesundheit gewährt, gar nicht in Anschlag, da es nur wenige Straßen gibt, in welchen das Wasser durch die Gassen nicht einen freien und leichten Abfluss hätte.

Ein jeder von den im Vorhergehenden bestimmten Stadtteilen enthält einen geräumigen Marktplatz. Der in der Altstadt liegt unter allen am höchsten an dem nordöstlichen Ende der Stadt, und wird an der Nordseite fast ganz allein durch, die quer vorliegende Petrikirche geschützt: Der neue Markt in der Mittelstadt, ein schöner viereckiger, wenig abhängender Platz, zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass von sieben Straßen, welche in verschiedenen Richtungen von ihm ausgehen, zwei gerade nordwärts nach dem Strande herablaufen, eine andere, ebenfalls gerade, aber kürzere, zu dem südlichen Tore führt.


Außerdem grenzt noch an seiner nordwestlichen Ecke die Marienkirche mit ihrem geräumigen Kirchhofe beinahe unmittelbar an denselben. An seiner Westseite führt die sogenannte Blutstraße über den Anfang der faulen Grube weg zu dem sich allmählich erweiternden und triangulären Hopfenmarkt der Neustadt. Von ihm gelangt man vermittelst eines Durchganges unter dem fürstlichen Palast in eine kurze und gerade Straße, die auf den südlichen Wall führt, in dem südwestlichen Winkel aber durch ein Tor in den Klosterhof, welcher außer einem voranliegenden freien Platze die zum Kloster gehörende Kirche und die übrigen Klostergebäude enthält. An der Westseite dieses Platzes führt eine gerade Straße zu dem Westtore; und in der nordwestlichen Ecke stößt man sogleich auf die Jacobikirche mit ihrem sie umgebenden Kirchhofe. An der Nordseite führen drei Straßen in gerader Richtung zum Strande, von welcher die mittelste sich durch ihre Breite besonders auszeichnet, in, der Folge aber gegen das Strandtor hin sich immer mehr verengt.