Rostocks Umland, Rostocker Heide, Doberaner Forst

Von den Ufern der Ostsee, welche in nordöstlicher Richtung ein der Stadt eigentümlicher Wald, die Rostocker Heide genannt, bekränzt, und welche nach Westen hin die Doberanschen Forsten erreichen, in denen unser wohltätiger Fürst vor einigen Jahren der Hygiea einen schon durch seine Heilkraft berühmten Tempel weihte, breitet sich nach der Landseite ein zwar nicht sehr einladender, aber die Kultur nicht verschmähender Sandboden aus, der auch Rostock umgibt und mit Lehm- und Torfgrund abwechselnd sich ziemlich, tief in das Land hineinzieht.

Nur unmittelbar an dem Ufer der Ostsee hat, bei dem der Stadt zugehörigen Flecken Warnemünde, alle angewandte Mühe den Flugsand noch nich fixieren können, und in der Nähe der Rostocker Heide stellt der sogenannte Ur (eine Art Sumpfeisen) den Bemühungen des sorgfältigen Landmanns manches Hindernis entgegen.


Dennoch belohnen die Fluren einiger benachbarten Landgüter den Fleiß ihrer unverdrossenen Besitzer reichlich, und selbst der Städter gewinnt von der ihm schon durch seine Vorfahren bereiteten Dammerde, ihrer weniger sorgfältigen Bearbeitung ungeachtet, in dem nur geringen Umfange seiner Kornfelder, einen hinreichenden Ersatz für die auf ihre Kultur verwandte Mühe.

Die Nähe seiner Wohnung gewährt ihm die Benutzung aller von andern Geschäften freien Stunden zum Düngen und Umackern seiner Felder, zum Einstreuen des Samens und zur Sicherung seiner herbstlichen Ernten, ohne darüber seine übrigen Gewerbe und Bestimmungen zu versäumen. Mit den Kornfeldern wechseln Wiesen und Triften in einem genügenden Verhältnisse ab.
Rostock zur Zeit der Hanse, Holzschnitt

Rostock zur Zeit der Hanse, Holzschnitt

Der Kamp mit dem Herzoglichen Palais.

Der Kamp mit dem Herzoglichen Palais.

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