Gärten, Reiferbahn, Esplanade, Rosengarten

Nach Süden und Westen hin breiten sich die Saaten des Städters, doch nur in einer leicht zu übersehenden Entfernung, aus ; aber näher der Stadt ziehen sich die zahlreichen Fruchtgärten um sie von Westen nach Südost herum.

Vor dem westlichen Tore geben die Wohnungen der Gärtner, Fuhr- und Ackersleute eine ziemlich unregelmäßige Vorstadt, die sich durch die einzelnen Wohnhäuser und Scheuren der Gärtner beinahe bis zum südlichen Tore fortsetzt. Hier findet sich eine zwar beschränktere, aber regelmäßigere Vorstadt, welche aus einer dem heiligen Georg geweihten Stiftung besteht. Unmittelbar von dem zuletzt genannten Tore an führt eine Linden-Allee dahin, neben welcher rechts und westlich die Reiferbahn mit ihren Hütten und der hinter ihnen sich ausbreitenden Esplanade erscheint.


Geht man aus demselben Tore zuerst östlich, dann aber mehr in einer südlichen Richtung, so gelangt man, über den mit dem Wahrzeichen von Rostock gezierten Rosengarten, zu einigen durch artige Gartenhäuser sich auszeichnende Gärten, welche sich zum Teil bis an den oben erwähnten Arm der Warnow, der neben dem Mühlendamm wegfließt, erstrecken; ein anderer Teil aber zieht sich südwärts neben der Landstraße des südlichen Tors hinauf.

Der in diesen beträchtlichen Ausbreitungen zu Gartenland benutzte Boden besteht aus einer lockeren und fruchtbaren Dammerde auf welcher Korn und Gartengewächse sehr gut, gedeihen.

Die letztem können hier auch zeitig im Frühling wegen der trockenen Lage dem Erdreich anvertrauet werden, da im Gegenteil auf der entgegengesetzten Seite der Stadt die jenseits der Warnow gelegenen, sogenannten Kohlgärten, welche sich durch ihren schwarzen Boden und eine niedrigere Lage unterscheiden, nicht selten noch spät im Frühjahr von der austretenden Warnow unter Wasser gesetzt werden, welches, ihre Bestellung oft sehr verspätet.

Außerdem sind diese letztern noch mit hügelichten Erhebungen nach Norden und Osten umgeben. Von denen, wie überhaupt von der Wasserseite, die Stadt sich am besten ausnimmt, indem die hintern Partien derselben sich über die niedriger gelegenen vorderen Teile merklich erheben.

Auf der nördlichen Seite und nach Osten hinter dem Flusse, aber auch selbst nach Südosten hin, wird die Stadt von Wiesen und Triften umgeben. Aus dem östlichen Tor führt die Landstraße, welche sich bald gegen Nordwest wendet, neben einzelnen Wohnungen vorbei, die den Nahmen einer Vorstadt kaum verdienen.

Diese ganze ziemlich niedrige Gegend enthält nur die schon erwähnten Kohlgärten, und beinahe unmittelbar an der Stadt gleich hinter der Warnow ziemlich ausgebreitete Wiesen, welche im Frühjahr und Herbst oft unter Wasser stehen, auch selbst im Sommer nur selten ganz austrocknen.

Hingegen bildet vor (dem südöstlichen Tore der schon erwähnte Mühlendamm eine für den Betrieb der Einwohner sehr wichtige Vorstadt, hinter welcher gleichfalls etwas feuchte Gärten sich in einem nicht großen Umfange ausbreiten, dann aber, wie nach Norden und nach dem östlichen Tore, im Hintergrunde sich Hügel und Äcker erheben.