Saxo, Werften, Baumaterial, Salzgewinnung

Saxo, Werften, Baumaterial, Salzgewinnung, Brennmaterial, Waffenrüstung, Springstöcke, Gnidelsteine, Schafsscheren, Lavamühlen, Besemer.

Wie wir oben sahen, bestand im 11. — 13. Jahrhundert ein lebhafter Handelsverkehr zwischen Schleswig und dem Unterrhein, Flandern, Holland und den westfälischen Städten, auch mit England, der von der Gegend der Eider ab zu Lande nach Schleswig weiterführte. Die 1. historische Schilderung Nord Frieslands gibt Saxo Grammaticus,1) um 1200.


Er erwähnt: fruchtbare Äcker, reiche Viehzucht, häufige Überschwemmungen, Deichbauten, üppiger Graswuchs, Salzsieden aus Torf; die Einwohner sind rau von Natur, behend von Körper, verschmähen schwere Waffenrüstungen; bedienen sich kleiner Schilde, kämpfen mit Wurfspießen, umgeben ihre Äcker mit Wassergräben; beim Darüberspringen brauchen sie Springstöcke; ihre Häuser bauen sie auf Erdhügeln 2). Saxo's Schilderung zeigt, daß seit Plinius’ Zeiten die Marschbewohner bedeutende Kulturfortschritte gemacht hatten; sie wohnen zwar noch auf „Werften“, haben aber schon Deiche und eine Wirtschaftsform, die von der heutigen Marschwirtschaft wenig abweicht. Die Deiche waren offenbar nur leicht und stärkeren Fluten gegenüber machtlos. Nach den Angaben von Petrejus 3) und den Bestimmungen des „Eiderstädt’schen Landrechtes“ 4) bestanden sie aus Klei, Torf oder Soden, mit Brettern gestützt.

Werften waren zu Saxo’s Zeiten jedenfalls noch häufiger als heute, wegen des mangelnden Schutzes der Deiche. Auf Föhr finden wir in der Oevenumer Marsch noch einige Reste, z. B. Frees-Gaard, nahe dem jetzigen Seedeich ist noch jetzt ein 1,5 Meter hoher Erdhügel und nach Angabe des jetzigen Besitzers durch Pflügen noch zur Zeit seines Erinnerns um 1 Meter niedriger geworden. Frees-Gaard ist eine rund-ovale Bodenerhebung von 60:45 Schritt, über die Zeit der Entstehung dieser „Werften“ kann nichts Bestimmtes gesagt werden. Auf Föhr waren die Ansiedelungen bis in die späte Eisenzeit auf der Geest; nach Reimer Hansen5) ergab die Untersuchung einer Werft in Fahrstedt, Dithmarschen, daß deren Unterbau auf ca. 200 p. Chr. zurückging. Sach (II, 243) erwähnt von 1464 „by de olde Werften“ auf Föhr und eine von mir mitgeteilte Akte aus dem Jahre 1667 6) nennt als Versammlungsort der Hardes-Bunden „Oevenum up de Warf“. Auf dem Wege von Oevenum nach Frees-Gaard findet sich jetzt noch der Flurname „bi de olen Werften.“ An dieser Stelle aber findet man nur noch eine ganz geringfügige Bodenerhebung; weiterhin indes eine ganze Anzahl Hügel. Noch zu Petrejus 8) Zeiten standen in Nordstrand alle Häuser auf Werften, heute nur noch ein Teil.

Als Baumaterial gibt derselbe folgendes an: „Die Einwohner haben schöne Häuser und Gebäude, obgleich im Lande kein Bauholz vorhanden, welches gemeiniglich mit Schiffen aus Norwegen hereingebracht wird. Die Wände an den Häusern sind schier überall von Mauer- oder Ziegelsteinen und Muschelkalk upgemühret. — Mit sothanen Häusern ist dieses Land binnen 30 Jahren sehr gezieret und scheinbar gemacht worden, das auch mittler Zeit in diesem Carspel Odenbüll 12 steinerne Häuser gebawet sind.“ Aus diesem Bericht scheint hervorzugehen, dass das Bauen mit Ziegelsteinen erst in den letzten 30 Jahren vor Petrejus Bericht auf Nordstrand allgemein wurde, Reimer Hansen9) gibt an, daß der Ziegelbau nach West-Schleswig durch eingewanderte Friesen zur See mitgebracht und bei Bauernhäusern verhältnismäßig sehr spät üblich wurde und zwar zuerst in der Marsch; auf der Geest baute man im 17. Jahrhundert nur „Tafelwerk“ d. h. Holzwerk mit Tafeln aus Lehm. — Handelmann 10) konstatiert, daß die Ziegelbrennerei in Dänemark nicht vor der Mitte des 12. Jahrhunderts begann und daß man sehr großen Wert auf dies neue Material legte. Im Grabe Waldemar I. (1157—1182) fand sich eine Bleiplatte, auf der unter anderem stand: „Murum Danewerch ex lateribus coctis primus construxit.“ Bei dem Umbau des Pastorats auf der Hallig Hooge im verflossenen Jahre fanden sich nach Berichten des Baumeisters Possehl folgende interessante Reste: Die Werft hat heute eine Höhe von ca. 3 m. Es wurde eine Zisterne bis zum Niveau der Hallig hinabgeführt; in einer Tiefe von ca. 1 m stieß man auf die Fundamente eines früheren Gebäudes, dessen Grundriss von dem heutigen abwich. Das Material waren die bekannten fraßen, roten Ziegelsteine nebst gelben, großen aber dünnen Ziegeln mit Muschelkalk gemauert; abermals ca. 1 m tiefer fand sich ein 2. Fundament von denselben Bausteinen in Lehm gemauert. Eine Zeitbestimmung dieser tiefsten Mauer ist nicht so leicht möglich, da mit Lehm noch bis vor 30 Jahren gemauert wurde; jedenfalls ergibt sich, daß die Werft 2 mal erhöht worden ist.

Als Baumaterial wurden auch Rasensoden benutzt und zwar war noch vor 12 Jahren die Mauer eines Hauses in Alkersum, das nachweislich aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammt, aus solchen aufgeführt; allerdings war dieselbe nur 3 Fuß hoch. Nach Berichten mehrerer Augenzeugen stand vor etwa 20 Jahren in Goting noch ein Haus, an dem 2 Außenwände aus Rasensoden waren. Dieses Haus war von Nieblum, wo es in einem „Berg“ (d. h. Hünengrab)*) als eine Art Höhle eingebaut war, dorthin translociert worden. P. C. Hansen 11) erwähnt: „Die Hörnumer Fischer hatten keine ordentlichen Wohnungen, sondern Hütten aus Gras oder Erdsoden.“ Zum Ausmauern der Brunnen wurden Soden noch sehr lange angewandt; im Westen Föhrs und auf den Halligen kann man heute noch solche Brunnen sehen.

*) Dasselbe ist jetzt verschwunden, doch heißt der Landstrich noch Jetzt „Boven-Bargen“.

An der Grenze der Boldixumer Marsch im Garten von Gärtner Carstens wurden ca. 3 Fuß unter der Oberfläche ein mit kleinen faustgroßen Kopfsteinen gepflasterter Weg gefunden, dessen Erstreckung in die Marsch nicht festgestellt werden konnte; in der Nähe dieses Weges mehrere Mahlsteine.

Von den Gräben und dem dadurch sehr erschwerten Verkehr spricht auch Innocenz III. im Jahre 1198 in einem Brief an den Propsten des „Strandes“ 12).

Interessant ist besonders Saxo's Angabe von der Salzgewinnung, (torrefecta in salem gleba decoquitur.)

Saxo erwähnt auch (S. 264): ,,Hiarno schleicht sich bei Fridlev verkleidet ein „decoquendi salis opificem professus“; auch Frithjof gibt sich an Hring's Hof als Salzsieder aus. Es scheint früher das Salzsieden aus Meerwasser weit verbreitet gewesen zu sein. Im Beginn des 11. Jahrhunderts führten die Kauffahrteischiffe häufig Salzladung.“

In Waldemar’s Erdbuch (anno 1230) werden die friesischen Salzbrennereien ebenfalls erwähnt; der König besaß drei, der Herzog eine.13) Das Schleswigsche Stadtrecht um 1250 nennt „Hospites de Frysia“, von welchen die unter königlichem Recht stehenden pro „last Salz“ nur halb so viel Zoll zahlten als die unter friesischem Recht14), das Apenrader Stadtrecht 15), 1284 abgefasst: Efft ein Borger kofft Solt in Uthlande tho der Solt-Boden unde leth idt fahren thoo Apenrade. — unde kopt ein Borger Solt up dem Wege. — Bekannt sind solche Salzbrennstätten in Fahretoft und Galmsbüll. Auf diese bezieht sich wohl auch der Vergleich der Bökingharde mit König Waldemar anno 1344, wo u. a. Abgaben von den Salzbrennereien festgelegt werden.16) Petrejus beschreibt das Salzsieden auf Nordstrand ausführlich.

Pontoppidan 17): In Dagebüll und Galmsbüll waren früher sehr viele Salzhütten, wovon sich die Einwohner ernährten, 16 Salzschiffe; jetzt nicht viel mehr davon erhalten.

Offenbar waren also Salzsieden aus Salztorf und Salzexport von einer nicht zu unterschätzenden Wichtigkeit.

Als Brennmaterial erwähnt schon Plinius den Torf. Petrejus bespricht ihn ausführlich, nennt ihn Terig oder Dörrig. Seit Plinius Zeiten, also fast 2000 Jahre lang, hat sich Torfgewinnung und Torfbrennen hier erhalten und zwar brennt man teils den auf der Marsch gestochenen, teils den auf dem Watt gegrabenen „Salztorf“. Auf Föhr heißt der Torf „Jad“; auf Sylt nennt man den dort gebrannten Torf „Tuul“,18) speziell den aus den submarinen Torflagern gewonnenen. Dieser Salztorf, welcher eine besondere Behandlung erfordert, wird zur Zeit nur noch auf Nordstrandischmoor in größerer Menge gebrannt. Auf den Watten, z. B. westlich von Langeneß, bieten die großen blockartigen Stücke des Torfes, die dort weit umherliegen, einen eigenartigen Anblick.

Pontoppidan19) erwähnt als Brennmaterial auf Föhr Kuhmist, den bei Ebbe gegrabenen „Salztorf“, die auf der Marsch gestochenen „Plagen“ und den in Menge aus Nord-Jütland eingeführten Torf. Auch Heimreich 20) erwähnt Kuhmist und Torf. Diese uns auffällig erscheinende Verwendung des Mistes haben unsere Inseln mit allen holzarmen Ländern gemein.21)

Wenn Saxo von den Nordfriesen eigens erwähnt, daß sie die schwere Waffenrüstung verschmähen, so lässt dies darauf schließen, daß solche sonst allgemein üblich war. In der Tat zeigen auch die Funde aus der Eisenzeit, sowie die literarischen Nachweise, z. B. Beowulf, daß „Ringbrünnen“ zur täglichen Ausrüstung gehörten. Man wäre versucht, daraus zu schließen, daß sie mehr von friedlichen Neigungen waren. Indessen geben die „7 Harder-Beliebung“ anno 1426 22), das alte friesische Landrecht23) „so anno Chr. 1428 ohngefehrlich is in Eiderstet tho papier gebracht“ und viele andere Autoren eine reichhaltige Aufzählung der verschiedenartigsten Mordwaffen und das alte friesische Landrecht (Art. 33) bemerkt eigens: „unseres Landes Vorfahren heben in alten Zeiten und später gantz veel in der Herfarth gelegen.“ Vielleicht also hängt dieser Mangel an schwerer Rüstung mit der leichten Beweglichkeit zusammen. Damit stimmen auch die „Springstöcke“. Zu diesen macht Stephanius in seiner Ausgabe des „Saxo“ anno 1644 die Bemerkung: Solche Springstöcke sind auch heute noch bei Friesen, Holländern und andern Sumpfbewohnern üblich. Eine Freske im Dom zu Münster (13. Jahrh.) zeigt friesische Frauen und Männer, von denen einer diesen Springstock trägt. Abgebildet u. a. bei Hottenroth, deutsche Volkstrachten V, 1900 S. 124. Auch Cornelius Kempius24) gibt einen Friesen mit Springstock.

Als die Friesen anno 1151 dem König Knuth gegen Sven halfen, setzten sie mit großer Gewandtheit „in gewohnter Weise“ über die Gräben bei der Mildeburg (Michelsen, Saxo; Knytlinga Saga).

Die Springstöcke, die man jetzt noch auf Föhr und anderwärts sieht, haben dieselbe Form, wie die im Dom zu Münster abgebildeten; sie sind also ein recht alter Bestandteil der heutigen Ausrüstung.25)

Von ähnlichem Alter, wahrscheinlich noch älter, sind die gläsernen Gnidelsteine, welche schon aus einem Grab der älteren Eisenzeit bekannt sind (siehe oben, Kap. II). Sie werden auf Föhr zwar nicht mehr zum Gnideln (Glätten der wachsbestrichenen Wäschestücke) benutzt, sondern als Stopfsteine. In den Vierlanden sollen sie noch ihrem ursprünglichen Zweck dienen. Ehemals mögen sie, ihrem Namen entsprechend, wohl aus Stein gewesen sein. Ich konnte mehrfach steinerne „Gnidelsteine“ als Stopfsteine noch heute nachweisen, möglicherweise ist dieses Gerät ein direkter Abkomme prähistorischer „Nahtglättsteine“.25) Bei alten Schustern findet man noch heute ein „Gnidelholz“; die gläsernen Gnidelsteine in verschiedensten Formen fanden sich über ganz Deutschland bis zum Elsaß. Einen guten Überblick ihrer Verbreitung gibt das Museum deutscher Volkstrachten in Berlin. Handmann26) erwähnt Gnidelsteine, auch „Nahtklopfer“ genannt, aus Lenzen an der Elbe und fügt hinzu, daß nach dem Volksglauben Leinenzeug nicht mit heißem Bolzen gebügelt werden dürfe. — Gnidan = angelsächsisch: reiben.

Ein anderes Gerät der heutigen Ausrüstung, das sich ziemlich unverändert seit der Eisenzeit erhalten hat, sind die „(Schaf-) Scheren“. Das Friesen-Museum zu Föhr besitzt zwei solche Scheren aus der jungem Eisenzeit, die mit den heute hier benutzten durchaus übereinstimmen.

Auch die „Lavamühlen“, die wir heute noch als „Pfefferstößer“ auf den Inseln finden, wurden schon oben (Kap. II) als Fundstücke aus Hadeby aus dem 10. — 12. Jahrhundert erwähnt. Dieselben sind aus rheinischer Lava27) und bezeugen die frühen ausgedehnten Handelsbeziehungen mit dem Unterrhein.

Endlich möchte ich noch des jetzt im Verschwinden begriffenen „Besemers“ gedenken. Diese primitive Wage wird zuerst erwähnt in Lübecker Urkunden, 1203—1209.18) Im Apenrader Stadtrecht von 1285 15): „Geste megen nicht Wass mit Besemer meten.“ Desgleichen im Flensburger Stadtrecht 29): nec linum cum instrumento Bismer ponderatum.“

So spielt sich auf unserem Eiland Föhr ein Ausschnitt der Menschheitsgeschichte ab, der auf kleinstem Raume die Stufen erkennen lässt, auf denen der Mensch von Uranfängen der Kultur bis zur heutigen Höhe emporstieg, mühsam, mit viel Kampf und Blut und Leiden. So niedrig und unscheinbar die ersten Grundlagen sind, doch stützt sich auf ihnen der ganze Bau unseres heutigen Lebens, des materiellen wie des geistigen. Und eindrucksvoller noch wird uns die Lehre aus dieser lückenlosen vieltausendjährigen Entwicklung, wenn wir mit Wahrscheinlichkeit annehmen dürfen, daß die heutigen eingesessenen Insel-Bewohner die späten Enkel jener steinzeitlichen Geschlechter sind; daß in den Adern der Föhrer Friesen ein Tropfen vom Blut jener Urahnen rollt, die in grauer Vorzeit hier von kärglicher Muschelnahrung ihr Leben fristeten, die später die mächtigen Grabhügel wölbten, in blutiger Kriegsfahrt weite Reiche eroberten und in gesegneter Friedensarbeit mit dem goldenen Ring der Deiche ihr wogenumbrandetes Heimat-Land schützend umhegten.

1) Hist. dan. Edit Müller 1839, S. 688. Saxo starb 1204, seine hist. dan. endet 1185.

2) Dankwert's Übersetzung von „Natura feroces“ = von Natur frech, wird schon von Michelsen (1. c. S. 34) gerügt. Zu „Contulis“ (Springstöcke) gibt Stefanius in seiner Ausgabe des Saxo 1644 die Anm.: „hastis, longurlis, sive contis transiliunt; hodie ejusmodl conti in usu tam Frisiis quam Hollandis.

3) ca. 1590. Cammerer II, 738 u. 760.

4) ca. 1591. corp. stat. slesv. I, 176.

5) Globus, 70, Nr. 9, S. 134.

6) Wyker Chronik, Anhang S. 1.

8) 1. c. 755.

9) Globus 69, 1896, S. 201.

10) Zeitschr. d. Ges. f. schlesw.-holst. Gesch. XIII, 1883, S. 21.

11) Friesische Sagen und Erzählungen, Altona 1858, S. 76.

12) Hasse I, S. 208.

13) Vgl. Sach II, 204 u. 255.

14) Kiesselbach 1. c.

15) Dreyers Samml. verm. Abh. III, Rostock 1763, S. 1398.

16) Michelsen 1. c. 191.

17) Danske Atlas VII, 1781, S. 341 ff.

19) Die Parallele von Tuul mit dem alten nordischen Morastland, Sumpfland Thule hat Kohl ausgesprochen. (Die Marschen und Inseln von Schleswig 1846.) Heimreich I, S. 83, erwähnt die Sage, dass das Torfmoor bei Niebüll etc. von Island bei einem Sturme angetrieben und sich auf den dortigen Wald, den finsteren Damswold, niedergelassen habe. Es sei noch folgende Notiz über Island erwähnt (De Regno Daniä tractatus Lugd. Batav. Elzevir 1629, 354): Auf Island wird Torf gebrannt, auch das Wasser durch heißgemachte Steine zum Kochen gebracht. — Auf Föhr erinnert ein auf den Peterstag (22. Februar) als den Beginn der Frühlingsbeschäftigungen bezüglicher Spruch an diesen Wassererwärmungsmodus: „Peterstag, da fällt ein warmer Stein ins Wasser.“ Bei den Letten war das Kochen mittels heißer Steine noch lange bis ins 17. Jahrhundert hinein üblich. (Paul Einhorn, Hist Lettica S. 590, Dorpat 1649). Übrigens werden auch hier und anderswo heißgemachte Steine zur Wärmeapplication in der Krankenpflege sehr geschätzt. H. R. Hinrichs, Chronik v. Sylt 1835 (handschriftlich, im Privatbesitz) erzählt, vor 70 bis 80 J. wurden die Kinder noch allgemein in der Kirche getauft; die weit entfernt Wohnenden brachten ihre Kinder in einem Saatkorb mit beigelegten heiß gemachten Steinen herein.“
Derselbe erwähnt auch des unsäglich mühsamen Torfgrabens auf dem Watt.

19) Danske Atlas V 1769.

20) I. S. 47.

21) Näheres über die Verarbeitung des Mistes siehe Häberlln, Globus 89 Nr. 11, 1906.

22) Cammerer I, 860.

23) Dreyer's Sammlung vermischt. Abh. III, S. 1455.

24) De origine friesiae Cöln 1588.

25) Schütze, Idiotikon II, 281, gibt dafür die Namen Kloot, Klootstock in Eiderstedt und Husum; Klüverstock in den Holsteinischen Marschen und Dithmarschen; Kluben in Tellingstedt. Mechlenburg, Friesisches Wörterbuch, Manuskript d. schlesw.-holst Landesbibl. V 207, S. 260, gibt für Amrum: Klutstack, Sylt: Klötstock, Wangeroog: Kaierhaki, Föhr: Plomper-stak.

26) Vgl. Häberlin, Gnidelsteine, Globus 89, Nr. 22.

27) In Mitt. aus d. Mus. f. deutsche Volkstrachten, Berlin, Heft 5, 1900.

28) Mitt. des antrop. Vereins f. Schlesw.-Holst, Hft 15, Kiel 1902.

29) Vgl. Sökeland, Mitt aus d. Mus. f. deutsche Volkstrachten, Berlin, Hft. 5, 190a

30) Thorsen S. 135.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Beiträge zur Heimatkunde der Insel Föhr