Goldberg

Goldberg.

Literatur:Dr. Bornemann, Annalen des Gesundbrunnens zu - Goldberg, 3 Hefte. 1818–1820. – Bornemann, in Beiträge Mecklenb. Ärzte zur Medizin und Chirurgie, von Hennemann, Hieronimy und Vogel. II. 1.156. – Krüger, Beschreibung der Stahlquelle zu Goldberg in Mecklenburg, in physic.chem. Hinsicht. Nebst Vorwort von Vogel, Rostock 1818. – Tott, Allgem. med. Zeitg von Papst, 1837. S. 333. – Bornemann, in Pierers allgem. medic. Annalen 1819. Juli. S. 933. – Bornemann in Hufeland's Journal der pract. Heilkunde, Bd. 54. Nro. 4. S. 111. – Wilbrandt, in: Freimütiges Abendblatt. 1826, Nr. 384. - .


Der Boden der Gegend von Goldberg ist sehr reichhaltig an mineralischen Erzeugnissen. Am nahen Goldberger See liegt z. B. viel Sand, der so eisenhaltig ist, wie an wenig andern Orten; auch finden sich Kalkadern und Mineralquellen an verschiedenen Stellen. Im Jahr 1816 entdeckte aber der Apotheker und Senator Kychenthal unmittelbar neben der Stadt eine sehr reichhaltige Stahlquelle, welche der Besitzer unter Beförderung des Großherzogs Friedrich Franz zu einer Brunnen- und Badeanstalt benutzte, welche schon am 1. Juli 1817 mit allen nötigen und zweckmäßigen Einrichtungen eröffnet ward. Bald wurden mehrere auffallende Heilungen bekannt, und der Besuch des Brunnens war in den ersten Jahren sehr - groß, 1818 = 200. Teils diese Überfüllung, teils die Errichtung des Stahlbades zu Doberan ließen den Kredit bald wieder in Verfall kommen. In späterer Zeit hat sich die Zahl der Brunnengäste wieder vermehrt, so dass Ende der vierziger Jahre der Brunnen wieder so stark, wie vorher besucht wurde.

Die Stadt Goldberg ist nur klein, jedoch freundlich gebaut, und an der Mildenitz in der Nähe eines großen nach ihr benannten Sees gelegen. Die nächsten Umgebungen der Stadt sind nicht schön, aber der Goldberger See, das nahe Kloster Wobbertin bieten Punkte zu schönen Ausflügen.

Die Quelle selbst ist eine Chalybokrene, und steht ihrer chemischen Konstitution nach den salinischen kohlensäurereichen Quellen nahe. Dieselbe bricht in weißem Triebsande zu Tage, 2 Fuß über dem Wasserspiegel des Sees. Das Wasser enthält in 16 Unzen 14 Gran feste Bestandteile, 0,729 Gran Eisenoxydul, 4,534 Gr. Chlornatrium, und 11 K. Z. Kohlensäure. Man trinkt und badet. Auch sind Einrichtungen zu Dusche-, Regen- und Dampfbädern vorhanden.

Bornemann rühmt die M. Qu. bei eingewurzelten gichtischen Leiden, Krankheiten des Unterleibs von Schwäche, unregelmäßiger Blutzirkulation, Molim. hämorrh., passiven Blutflüssen, chronischen Nervenkrankheiten, chronischem Rheumatismus, und es verdient diese Quelle wirklich einer größeren Beachtung.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Bäder und Heilquellen in Mecklenburg