Boltenhagen

Boltenhagen.

Dieses Ostseebad hat eine hübsche Garnitur reicher Städte in seinem Umkreise, als Wismar, 3 Meilen; Schwerin, 6 1/4 M.; Lübeck, 5 1/2 M.; Grevismühlen, 2 1/4 M., u. a. und ist durch die 1847 eröffnete Eisenbahn gleichsam mitten in die Welt versetzt. Es liegt in einer der schönsten und reichsten Gegenden Mecklenburgs, und hat seit 1845 eigentlich erst den Rang eines Badeortes erlangt, durch den Bau eines großen Logierhauses. Der Erbauer hat nicht allein für eine vollständige Badeeinrichtung gesorgt, sondern auch Badekarren bauen lassen, Stege in die See gemacht, ferner ist ein Regen- und Sturzbad nach ärztlicher Angabe hergestellt, und können die Badenden gleich nach angewendetem Regen- oder Duschbad von der Badekammer durch eine Tür, mit einem Schirm geschützt, ein Seebad nehmen. Das Logierhaus enthält schöne Säle, und die Balkone gewähren die herrlichste Aussicht auf die See. Eine reiche Lesebibliothek und ein Fortepiano stehen den Gästen jederzeit zur Verfügung, an der See ist ein herrlicher Garten mit einem schönen Turme, von wo man land- und seewärts ein sehr schönes Panorama sieht. Allein außer diesem befleißigen sich die Boltenhagener überhaupt, ihre Zimmer so einzurichten, dass die Seebadegäste es ganz bequem bei ihnen haben. Wer ein ruhiges, stilles, gemütliches Leben an der See führen will, der wird sich in Boltenhagen recht behaglich fühlen. Außer diesen Seebädern gibt es an der Mecklenburgschen Küste noch eine Menge kleinerer Seebadeanstalten, die teilweise schon lange existieren, teils neu entstanden sind, z. B. das Seebad zu Klütz bei Wismar, das oft recht besucht ist; beim Dorfe Müritz, eine Meile von Ribnitz; zu Wustrow auf dem Fischlande, 2 Meilen nördlich von Ribnitz; auf dem Wallfische bei Wismar, in den letzten Jahren eingerichtet. Sie hat in dem ersten Jahre ihres Bestehens schon 684 Thlr. Einnahme gehabt, und so schon fast die ganze Auslage gedeckt. Es fehlt aber vor allem ein großes Haus mit entsprechenden Restaurationslokalen, wozu die DDr. Rose und Stham er eine Aktiengesellschaft gründen wollten. Längere Zeit hat man früher sich zwischen den Ostsee- und Nordsee-Bädern gestritten. Die Wirksamkeit der Ostseebäder hat sich aber bewährt, und die Frequenz und die Zahl derselben hat zugenommen. Sachse war es hauptsächlich, der die Ostseebäder verteidigte, cfr. seine Abhandlung „Zusammenstellung der Nord- und Ostseebäder“ im II. Bd. seiner med. Beobacht. u. Bemerk., 1839, und seine Schrift „Verteidigung der Ostseebäder gegen die Verunglimpfungen mehrerer Ärzte.“ Schwerin 1837.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Bäder und Heilquellen in Mecklenburg
Badenixe 1930

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Zeit für eine Bootspartie

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Ein Strandburgen-Baumeister

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Strandhäschen oder was?

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Jeder Korb eine Burg

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Sonne Sand und Meer

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