Das Badewesen auf Ceylon

Wie in Indien, so erfreute sich auch auf der Insel Ceylon das Wasser hoher Wertschätzung, zumal es dort durch Talsperren mühsam in Stauteichen gesammelt werden musste, an denen man die prächtigen Tempel, wie z. B. die Bergtempel von Mihintala mit ihren Kultusbädern errichtete. In den etwa aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. stammenden Ruinen der alten Königsstadt Anaradhapura finden sich die „Pokuna“ genannten Bäder in großer Zahl. Wie Bild 1 zeigt, bestehen sie aus einem steinernen Bassin mit reich profilierter abgestufter Einfassung, vielleicht Sitzstufen bildend; Treppen führen in das Wasser hinab, aus welchem sich eine Plattform erhebt, in die das eigentliche oder das bevorzugte Bad eingesenkt ist, das nach den erkennbaren Resten überdeckt war. Solche Pokuna finden sich auf Ceylon von mannigfaltigster Form und reichster Ausstattung, die jetzt jedoch meist verloren oder zerstört ist; sie dienten sowohl zu den rituellen Waschungen und Bädern der Priester, wie auch als öffentliche Badeanlagen für das Volk, zum Teil auch als Bäder der königlichen Paläste.



                    Bild 1. Pokuna in Anaradhapura.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Bäder und Badeanstalten
Bäder 001 Pokuna in Anaradhapura

Bäder 001 Pokuna in Anaradhapura

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