BREITENAU. RB Cassel Kr. Melsungen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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BREITENAU. RB Cassel Kr. Melsungen.

Ehem. Benedikt.-Klst.-K. Gegr. 1113, voll. 1142. Einige spgot. Veränderungen. Jetzt die Ssch. abgebrochen, die Arkaden und Fenster zugemauert, als Arbeitsanstalt vernutzt. — Rom. flachged. Pfl.-Basilika auf kreuzf. Gr.; der Chor nach Hirsauer Muster, d.h. 3sch.; 5 Apsiden so geordnet, daß 3 gleichfluchtige am Chor, 2 an der OWand der Kreuzflügel; Doppeltürme im W. Haupt L. 65 m. — Der Hauptchor von den Nebenchören durch eine Doppelarkade getrennt. Im Sch. 7 Arkaden. Die Pfll. quadr., von schlankem Aufbau, mit verzierter Schräge und glatter Platte abgedeckt. Über den Pfll. steigen lisenenartige Glieder auf, die mit dem Hauptgesims sich verbindend, für jeden Arkadenbg. eine rck. Umrahmung ergeben (vgl. Paulinzelle und andere Hirsauer Bauten). Am WEnde zwischen den Türmen eine gegen das Sch. mit 3facher Ark. sich öffnende Vorhalle, darüber eine desgl. Empore; das Stützensims sind Sll. mit Würfel-Kaptt. an einem Kapt. eine männliche Figur mit der Beischrift Henricus. — Außenbau: Lisene mit einfachem Dachgesims, an den Apsiden bereichert durch Bogenfries. Das WPortal verstümmelt. Das 2. WGeschoß im 13. Jh. umgestaltet; daher auch die Gwbb. der Empore. Die Türme ohne Obergeschoß (abgetragen? oder nie ausgeführt?) In der Mitte der WFront ein mächtiger Glockenturm, 1898 errichtet. — An den spgot. Gwbb. des Qsch. ziemlich gut erhaltene Malereien (so 1866; jetzt übertüncht). Von den Klostergebäuden und Ringmauern unerhebliche Reste.