BIBRA. Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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BIBRA. Sachsen-Meiningen Kr. Meiningen.

Kirche. 1492. Eine der wenigen gotischen des Kreises, deren Archit. von künstlerischer Bedeutung. Flachgedeckter Saal mit rok. Emporen, gewölbter 5/8 Chor, an den Gwbb. Konsolen, Halbfigg. von Heiligen aus der Würzburger Schule. — Ausstattung einheitlich um 1500-1520. Vom Hochaltar 4 Flügel erhalten, außen mit Gemälden, innen geschnitzt, nur mit entfernter Beziehung zu Riemenschneider. Dasselbe gilt von den Seitenaltären. Näher steht ihm eine Standfig. des S. Kilian und ein sitzender Papst (in der Sakristei). — Schlichte steinerne Maßwerkkanzel. — Von den Glasgemälden alt nur 2 Wappenscheiben von 1503 (Bischof Lorenz und Dompropst Albert v.Bibra). — Eine Reihe guter Grabsteine. Georg v. B. 1473, ausgeführt um 1500 in der Riemenschneiderschen Werkstatt (Wiederholung des Schaumbergdenkmals in der Marienkap, in Würzburg). Auf 7 Steinen (6 Bibra, 1 Seckendorf) das Monogramm J. H., ausgeführt in einem Zug ca. 1550-60, die Todesdaten teils früher, teils später. 5 Steine von einem Meist. J. E. 1674-95, auch hier die Ausführung mehrfach viele Jahre vor dem Tode.