Albert Krantz (Historicus Albertus Krantzius), geboren um 1448 in Hamburg; gestorben am 7.12.1517 in Hamburg

Die Familie stammte aus der Altmark mit Kaufleuten, Schiffern und Reedern
- Albert war der Sohn von Eggert Krantz, angesehener Schlosshauptmann auf der Moorburg ( der entsprechende Zweig lebte seit dem Ende des 14. Jh. in Hamburg)
- Theologie- und Rechtsstudium; Albert Krantz studierte seit 28. Mai 1463 in Rostock (15jährig) und machte 1467/68 seinen magister artium; er setzte das Studium fort bis zum Baccalaureat der Theologie und des kanonischen Rechts
- In Köln lernte er den bedeutendsten deutschen Frühhumanisten Konrad Celtis kennen
- im Anschluss 1480 zum ordentlichen Professor der artistischen Fakultät in Rostock berufen; 1481-86 mehrmals Dekan der artistischen Fakultät; 1482 Rektor der Universität Rostock
- September 1486 Syndikus der Hanse in lübischen Diensten mit zunehmend diplomatischen Missionen betraut, u.a. nach Danzig, Königsberg, Riga, Dorpat, Reval, Brügge, Antwerpen und England; vertrat dort entschieden und oft erfolgreich die hansischen Interessen
- 1491 Titel „Doctor decretorum“ in Mainz und die theologische Doktorwürde in Perugia erworben
- seit Mai 1493 wirkte und lehrte Krantz als „lector primarius“ am Hamburger Dom mit der sich selbst gestellten Aufgabe, den Klerus und die Bürger zu bilden
- im Juni 1497 verhandelte er als Abgesandter der Hanse erfolgreich mit dem Admiral der französischen Flotte wegen Übergriffen französischer Seeräuber auf hansische Schiffe
- 1503 war er maßgeblich an den Verhandlungen im dänisch-lübischen Konflikt in Stralsund und Rostock beteiligt
- 1507 Unterhändler der Städte auf einer Tagung mit dem dänischen König in Nyköping auf Falster
- 1508 wurde Albert Krantz Domdekan in Hamburg mit der Verpflichtung, auch für die Hansestadt Hamburg als hansischer Syndikus und vertrauenswürdiger Unterhändler zu wirken
- verfasste zahlreiche theologische, politische, philosophische und pädagogische Schriften, eine lateinische Grammatik, zwei Lehrbücher der Logik u.a.
- Ruhm und Anerkennung als „Geschichtsschreiber des Nordens“ für seine historischen, humanistisch beeinflussten Werke (ausnahmslos nach seinem Tode erschienen):
- 1519 „Wandalia“ (norddeutsche Landesgeschichte, Wandalen, Wenden, Osteuropa)
- 1520 „Saxonia“ (Niedersachsen und Holstein)
1546 „Chronica regnorum Aquilonarium" (Daniae, Suetiae, Norvagiae als Geschichte Skandinaviens, der Goten und Normannen)
- 1548 „Metropolis“ (niedersächsische Kirchengeschichte) – Ruf als „Adam von Bremen“
- Aufgabe: sittliche Erneuerung des Einzelnen (wie Chyträus)
- Begründer des Universitätswesens in Hamburg
- Grabstein von 1569 im Museum für Hamburgische Geschichte