Fortsetzung

Der Deutsch-Amerikaner, der als amerikanischer Bürger begeisterter Republikaner ist und sein soll, muss somit, wenn er das Deutschtum lieb behalten hat, mit ganzer Seele an den heiligen Wert der deutschen Kaiserkrone glauben. In diesem Doppelgefühl einen inneren Widerspruch suchen, heißt nur historisch unreif denken. Wem in der Neuen Welt die Erinnerung an die deutsche Heimat nicht völlig erstorben ist, ja, wer an die Weltaufgaben der beiden herrlichen Nationen glaubt, der muss aus tiefstem Herzen wünschen, dass für alle Zeit der Führer Amerikas von den Stimmzetteln auch der Geringsten mitgewählt wird und der Führer Deutschlands vom Wollen auch der Höchsten unabhängig den Thron besteigt. Und wenn der Ehrentag gekommen ist, an dem die deutsche Nation sich dieses allem Streit enthobenen Kaisersymbols am lebhaftesten bewusst wird, wenn Kaisers Geburtstag da ist, dann sollte kein Deutscher zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean sich durch gedankenlose Republikanerskrupel verwirren lassen. Das deutsche Kaisertum in seinem unvergänglichen Werte zu würdigen und zu verehren bedeutet geradezu jene politische Reife bekunden, welche Amerika von jedem seiner Bürger fordern sollte. Ja, mit Gewissensruhe und Stolz dürfen wir alle hier im Herzen der kraftvollsten Demokratie einstimmen in die Segenswünsche für den angestammten deutschen Kaiser und König.

Aber wir alle, die wir Deutschland lieben, empfinden doch noch ein reicheres Gefühl: zu dem Stolz auf das mächtige Kaisertum gesellt sich die jubelnde Freude über die einzige Kaisergestalt. Der Kaiser, sagten wir, steht grundsätzlich über dem Streit der Absichten und daher bleibt er jenseits von kritischem Lob und Tadel. Um so lebhafter aber muss es als Glück empfunden werden, wenn die Weltgeschichte zum Träger des Reichssymbols einen Geist erkürt von so seltener Kraft und so überragendem Können. Und doch müssen wir wieder sagen: das beste ist nicht, dass er solch erlesene Gaben vereinigt, sondern dass er in allem seinem Wollen und Können so echt den Sinn des deutschen Volkstums in sich darstellt. Das allein erhebt die Persönlichkeit eines Monarchen, dass er die Kräfte, die in seinem Fürstenamt symbolisiert sind, durch sein eigenstes Wollen lebendig werden lässt. Wir feiern den Deutschen Kaiser nicht nur als den Zufallsträger der Krone und nicht nur als die machtvolle geschichtliche Erscheinung, sondern vor allem als die Persönlichkeit, in der das herrliche Erbteil des deutschen Genius sich so vollgültig zum Ausdruck bringt. Erst durch solche Erfüllung wird der Sinn der Kaiserwürde wahrhaft überzeugend. Aber es wäre unserer Feier nicht würdig, wenn wir uns der Begeisterung hingeben wollten, ohne zu prüfen, ob nicht auch Zweifel und Befürchtungen sich in mancher Seele regen. Die ganze Bedeutung des Kaisertums lag uns darin, dass der gewordene gute Geist des Volkes durch den Herrscher versinnlicht wird: können wir uns darüber täuschen, dass vielfach gerade dort die Bedenken emporsteigen? Immer wieder hören wir und lesen wir, auch wo kaisertreue Gesinnung aufs festeste wurzelt, dass manche seiner Neigungen und Impulse den deutschen Traditionen widersprechen oder dem deutschen Wesen fremdartig sind. Wie steht es damit in Wahrheit? Wer so wie wir alle in fremdem Lande hier die Dinge aus weiter Entfernung schaut, ist in der günstigen Lage, ein unparteiisches Urteil zu entwickeln. Wer selbst mitten im Gewühle der täglichen Bewegung steht, verliert leicht den Maßstab; wer aber aus der Ferne hinüberblickt, der kann unbeirrt den Blick auf das Ganze richten. Wie steht es mit dem vermeintlichen Widerspruch des Kaisers gegen das Wollen des Volkes? Lassen Sie uns diesem und jenem Einwand ins Auge schauen.


Vielleicht am lautesten heißt es immer wieder, dass der Kaiser in neue, dem Deutschen fremde Bahnen eingelenkt ist, als er die Flotte baute und den Blick der Nation hinauslenkte auf das weite Meer. Hatten die Deutschen nicht seit langen Jahren zufrieden auf ihrer Scholle gewirtschaftet, die Landesgrenzen gegen den Feind geschirmt und sich von allen überseeischen Abenteuern vorsichtig ferngehalten? Soll nun die deutsche Kraft in uferlosen Plänen und undeutschen Wagnissen vergeudet werden? Soll Deutschland im Weltmachtkoller seine Flotte aussenden, derweil sein ererbter Ruhm, das Land der Denker und Dichter zu sein, langsam zerkrümelt und zerfällt? Die Gegenrede drängt sich freilich jedem auf, der den Wirtschaftsweg der Nation verfolgte. Die Bevölkerung wuchs zu schnell, um sich auf dem kargen Boden weiterhin durch Landwirtschaft zu ernähren. Deutschlands Menschenzunahme verlangte den Übergang zum Industriestaat, und dies bedeutet den Austausch mit den Ländern der Erde. Muss aber so das Land, um seine Leute zu ernähren, seine Waren über alle Meere senden, so muss die Nation bereit sein, ihren Handel zu schützen: die starke Kriegsflotte ergibt sich so notwendig aus dem neuen Werden und Wachsen. Und doch, alles das ist nur die halbe Wahrheit; es ist die schüchterne und fast verlegene Erklärung im Munde derer, die den Wandel der Nation entschuldigen wollen. Die volle Wahrheit ist vielmehr, dass es da nichts zu entschuldigen gibt, weil überhaupt im letzten Grunde kein Wandel eingetreten. Nur muss der Blick nicht an dem Gestern haften. Wer nur der letzten Vergangenheit gedenkt, findet freilich nur Deutschlands Ohnmacht zur See. Wer aber das deutsche Ringen und Wagen durch alle Zeiten verfolgt, der ist gewiß, dass seit den frühesten Jahrhunderten deutscher Geschichte der Kampf der Schiffe immer wieder einsetzt, die Macht auf dem Meere immer wieder lockt, das deutsche Volk in seinem Sehnen stets den Wellen vertraute. Germanische Stämme haben zur Zeit der Völkerwanderung und früher schon kühne Seezüge siegreich durchgeführt, und Karl der Große sendet immer neue Flotten gegen die Feinde. Mit dem dreizehnten Jahrhundert beginnt die mächtige Entwicklung der deutschen Hansa, jenes nordischen Städtebundes; der sein überseeisches Wirken kraftvoll zu schützen wusste. Wer so den Blick zurücklenkt, übersieht, wie es nur die Not der Zeit war, die das deutsche Streben später wieder eingeengt und seine Seemacht zertrümmerte. Die großen Tage deutscher Seefahrt wieder zu erneuern, Deutschland wieder zur kräftigen Flottenmacht zu führen, bedeutet so gerade das deutsche Erbteil wahren, dem deutschen Volke wahrhaft sein eigenstes erhalten und somit so recht den symbolischen Sinn des Kaisertums verwirklichen. Das Kaisertum soll den Willen des deutschen Volksgeistes verkörpern; und dieser Wille war nur durch Zwang, nicht durch eigne Wahl an die heimische Scholle gefesselt. Haben uns doch auch gerade dafür die heutigen Historiker der deutschen Seemacht die Augen geöffnet, dass Deutschland in den Zeiten der Flottenohnmacht auf dem Lande zwar viel stolze Siege errungen hat, aber nur zu oft die letzten Erfolge seiner Siege den andern zufielen, weil immer in der Weltgeschichte nur der die Früchte erntete, der letzthin die Seemacht besaß.

Aber der Volksgeist hat nicht nur den Willen zur Macht; Empfinden und Denken, Fühlen und Sehnen ist mit dem Wollen verknüpft: das Kaisertum soll auch des ganzen Volkes Geist und Herz und Gewissen zum Ausdruck bringen. Auch da wird gerade in der Neuen Welt so oft die Scheltrede laut: der Kaiser sei rückständig; er sträube sich gegen die neuen Wege, welche der Genius des Volkes in Kunst und Wissenschaft beschreiten wollte. Ein neuer verheißender Idealismus beginne sich in der Weltanschauung und den Künsten zu regen; der Kaiser aber wolle von dem Fortschritt nichts wissen: er stehe auf dem Standpunkt des gerade Überwundenen. Aber auch da ist es die Oberflächlichkeit, die so Tadel sucht; dieselben, die da klagen, wenn der Fürst in der Weltpolitik zu neuen Bahnen drängt, zetern, dass er in der Kunst in den alten Bahnen bleibe. Wir freilich erkannten, dass jene Politik, welche die Zukunft auf dem Wasser sucht, sehr wohl die Erbschaft deutschen Geistes festhält und gerade dadurch die hehre Aufgabe des Kaisertums erfüllt. Und so müssen wir es willkommen heißen, dass auch in den Reichen des Geistes der Kaiser für das Gewordene und Gesicherte einsteht und auf den Drang zu Neuem und Unerprobtem oft hemmend eingreift. Die kaiserlichen Zelte dürfen nicht da aufgeschlagen werden, wo die Vorpostengefechte zu erkämpfen sind.

Die Vorwärtsbewegung in Wissenschaft und Kunst muss jederzeit von den einzelnen ausgehen; Genies müssen die Richtung zeigen, Talente müssen den Marsch leiten, die Besten und Begabtesten müssen mithelfen, aber solange es noch Bewegung ist, muss es die Tat der einzelnen bleiben. Erst wenn das neue Gebiet erschlossen und gewonnen ist, kann das Volk als ein Ganzes nachrücken und Besitz ergreifen. Wollte der Kaiser da selbst den Weg zu neuen Zielen suchen oder mit den Verwegensten auf neuen kühnen Bahnen vordrängen, so würde er dadurch selbst nur solch einzelner werden, der bald im Recht, bald im Unrecht sein mag, der dann auch vielleicht ein tüchtiger Gelehrter oder Künstler sein mag, aber ein echter Kaiser wäre er nicht; denn der Kaiser ist in diesem Sinne nicht ein einzelner, ist nicht Vertreter seiner persönlichen Neigungen, sondern Vertreter des einheitlichen geschichtlichen Volkstums. In seinem Geschmack und Urteil soll sich die ganze Geschichte des Volks verwirklichen, und so muss wahrer Kaisergeist notwendig hemmend wirken auf die unerprobten Neuerungen, muss sich zunächst gegenstemmen, wenn Unerhörtes das Gewohnte beiseite drängen will, auch wenn das Neue sich mit frischer Siegeskraft hervorwagt. Kaiser sein heißt Schützer sein für das Errungene; das Alte preisgeben, um ein noch Ungewisses wagend zu gewinnen, ist oft viel lockender und leichter, und jeder darf es, nur ein Kaiser nicht, der auch im Reich des Geistes über dem Streit der einzelnen steht, um ein Symbol der nationalen Ganzheit zu bleiben.

Haben wir nicht alle ein eindringliches Beispiel hier in Ihrer Nachbarstadt St. Louis erlebt, als wir zur Weltausstellung: pilgerten? Deutsche Baumeister hatten ein prächtiges Haus geplant, das Deutschlands neue Kunst durch ein kühngedachtes Bauwerk vertreten sollte. Der Kaiser versagte die Zustimmung. Er fühlte wohl, dass solch neuersonnenes Werk doch nur die Arbeit eines einzelnen Vorkämpfers sei; es galt vielmehr, dort Deutschlands historisches Erbe zu betonen. Jedermann mäkelte an dem kaiserlichen Verbot; es war als ein Schlag gegen die neue Kunst empfunden. Der Kaiser ließ den Mittelbau des Charlottenburger Schlosses nachbauen. Und wir alle, die es gesehen, werden es niemals vergessen, wie dort aus dem blanken elfenbeinfarbenen Palastgewirr auf leichtem Hügel einfach stolz das deutsche Haus wie ein altes ehrwürdiges Wahrzeichen emporstieg. Die ganze Größe und Majestät des deutschen Volkes war durch den kaiserlichen Willen aufs wunderbarste dort aufgebaut.

Am müßigsten aber ist der hämische Einwand, der sich gerade hier in der Ferne so häufig vernehmen lässt. Der Kaiser, so heißt es immer wieder, verkörpert gar nicht deutsche Art; er will stets Rampenlicht und Beifall, arbeitet auf die szenische Wirkung hin und drängt sich mit Rede und Tat in den Vordergrund; das sei vielleicht Franzosenart, der Deutsche aber sei schlicht und schweigsam und schaffe um der Sache willen. Viele der Ernstesten in der Neuen Welt sprechen so; und wenn ihr Tadel berechtigt wäre, so müsste jede Gegenrede in der Tat verstummen, denn das war uns ja der tiefste Sinn der Kaiserwürde, dass die deutsche Volksseele in dem Träger ,der Krone zu deutlichstem Ausdruck kommen soll. Der Vorwurf ist aber vollkommen unberechtigt, denn er schafft einen Gegensatz zwischen Kaiser und Volk nur dadurch, dass der wirkliche Kaiser von heute mit einem unwirklichen Volkstum verglichen wird, das seine Hauptzüge aus lange vergangenen Jahrzehnten entlieh. Das heutige deutsche Volk als Ganzes hat alle die Wesenheiten, die in der Gestalt des Kaisers schillern, und von einem Gegensatz kann keine Rede sein. Diesem und jenem, in dessen Phantasie das arme bedrückte in sich gekehrte Deutschland der Vergangenheit lebt, ist die neue Wandlung und der neue Prunk fremdartig und vielleicht unerfreulich: er liebte die stillen winkligen Gassen und findet nun die Herrschaft des Automobils, er verehrte die Dichter und Denker und sieht nun wie die neue Jugend die Herrlichkeiten der Industrie bestaunt. Wer hinüberpilgert, um in jeder Stadt ein vergrößertes Weimar zu finden und stattdessen erstaunt überall nur ein verkleinertes Chicago entdeckt, der wird nicht leicht den rechten Maßstab gewinnen. Ja, Deutschland hat sich unter dem neuen Reichtum durchaus umgestaltet; wer nicht dauernd dort lebt, sondern nur von Jahr zu Jahr die alte Heimat aufsucht, empfindet es deutlich. Viel unschöne Schlacke ist sicherlich dabei, aber die Wandlung selbst war notwendig. Und eines vor allem: mit der neuen Lebensgestaltung ist ein neuer Geist oder besser, eine neue Stimmung über die Bevölkerung gekommen. Auch das ist dem Außenstehenden vielleicht deutlicher als dem, der mitten inne steht.

Es ist schwer, diesem neuen Lebensgefühl einen einheitlichen Namen zu finden, und historische Vergleiche sind gewiss stets unzureichend, und doch klingt vielleicht das Wesentlichste an, wenn ich furchtlos sage: das deutsche Volk ist in Rokokostimmung. Rokoko! — wir denken an jene Zeit, in der in der Kunst der Rahmen sich belebte, sich gleichsam auflöste und die Lust an den sich selbständig aufspielenden Verzierungen die strengen widerstreitenden Forderungen der Struktur überwuchert. Was so vom Rokokorahmen des Bildes gilt, gilt von dem seelischen Rahmen des ganzen Lebens. Etwas Spielerisches und Dekoratives, etwas Frivoles und Kokettes, etwas naturwidrig Zierliches und Theatralisches ist wieder in der Daseinsstimmung. Tändelnde Schäferspiele und Grottenwerk sind nicht die äußeren Formen von heute; innerlich aber fehlen sie nicht. Die wunderbaren Samtwesten der Männer, die Zigaretten der Frauen, das leichte Spiel des Handkusses und das bunte Treiben im Kabarett, frivol und amüsant, es ist nicht die reine Lebenslust der Renaissance, es ist just Rokokostimmung. Der Personenkultus blüht und in seinem Gebiet das Strebertum und die Titelsucht; der Luxus feiert seine Feste und in seinem Gefolge die Mitgiftjagd. Das Kunstgewerbe erreicht wieder seine Rokokohöhe mit schönen Gefäßen und Juwelen und Möbeln; malerische Lebensformen bringen immer neue Genüsse und Überraschungen. Schon bringt die Geschichte uns wieder ihre Memoirenwerke und die Wissenschaft ihre Handbücher und Sammelarbeiten wie dazumal. Das ist nicht Laune der einzelnen, das ist Lebensstimmung des jungen Deutschland; und wenn der Kaiser das Gefühl seines Volkes wahrhaft verwirklichen soll, dann darf er nicht die schlichte Einfachheit seines Großvaters nachahmen wollen, sondern muss nach Kiel und nach Korfu ziehen und in rauschenden Festen und malerischen Aufzügen, in Denkmalsenthüllungen und Grundsteinlegungen, in Paradereden und Theaterglanz die Rokokostimmung des ganzen Volkes zu vollendetem Ausdruck bringen.

Der deutsche Volksgeist ist durch diese Feststimmung der reichgewordenen Nation nicht bedroht, denn immer wieder zeigt es sich, dass das Volk nicht willens ist, über all seinen Spielen die harte strenge schaffende Arbeit zu vergessen. Und mag die Nacht zum Tag verwandelt werden, es findet sich doch immer wieder mit dem neuen Morgen die neue nüchterne Wirkungskraft. Deutschland ist trotz allem prachtvoll bei der Arbeit, und in Wissenschaft und Kunst und Wirtschaft und Recht schreitet es rüstig mit den Besten. Auch darin verkörpert, in unermüdlicher Arbeit, der Kaiser die edelsten Triebe des Volksgeistes; Stunde um Stunde setzt er die eiserne Kraft ein, um seiner Pflichten Riesenlast zu tragen.

Nicht minder wichtig aber für die Nation war ein andres. So wie die Feststimmung in der Kaiserseele niemals den Arbeitsernst übertönte, so hat das leichte Spiel niemals das sittliche Gewissen und die sittliche Strenge beeinflusst. Gerade darin hat der Volksgeist der schwülen Rokokostimmung bei weitem nicht genug Widerstand entgegengesetzt; aus dem Spiel wurde zu oft unsittlicher Leichtsinn in allen Schichten des Volkes. Nur das Kaiserhaus blieb ein Sinnbild des Reinen, nie berührt von einem Hauche des Verdachts, und erst soeben wieder erlebten wir es, wie mit reinigender Strenge Kaiser und Kronprinz Sorge trugen, dass kein sittlicher Fleck die Umgebung des Thrones besudelt. In dieser moralischen Strenge und Reinheit des Kaisers inmitten einer lockeren Zeit liegt ein unermessliches Glück für das deutsche Volk. Gerade dadurch wird er zum Hüter der tiefsten deutschen Schätze, zum Träger des deutschen Gewissens.

So haben wir denn den amerikanischen Nörglern und selbst den ernsten Gegnern des Kaisers ruhig ins Auge geschaut, und immer wieder erkannten wir die Übereiltheit und das Missverstehen. In Wahrheit verkörpern sich im Kaiser alle jene Gedanken, Gefühle und Wallungen, die das heilige Erbteil des deutschen Volkstums bilden. Das allein ist aber seine wirkliche Pflicht, das allein erhebt ihn wahrhaft über den Streit der Parteien. Der Genius des deutschen Volkes ist in seinem Willen lebendig, und wer das deutsche Volk liebt, der kann nicht zögern, auch hier im Herzen der stolzen Republik begeistert einzustimmen: es lebe der Deutsche Kaiser!
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Aus Deutsch-Amerika