Sprichwörter und Redensarten 121 - 150

121) Man sagt: Hier hängt eine Traube; wer sie nicht erreichen kann, sagt: sie ist sauer und unreif. R. Dam. — Wenn einer die Traube nicht erreichen kann, so sagt er: O, wie sauer sie ist.

122) Er wollte ihr die Augen öffnen, aber er riss sie ihr aus.


123) Er wollte ihr Augensalbe einreiben, da machte er sie blind. Besonders auch von der Lampe.

124) Anstatt dass du die Katze scheuchst, reiß ihr ein Auge aus.

125) Anstatt dass du die Katze wegscheuchst, brich ihr das Bein!

126) Wenn die Esel sterben, haben die Hunde einen Freudenschmaus.

127) Gib mir heute Wolle! so kriegst du morgen ein Lamm. R. So reden Leute, die in Not sind und borgen müssen. — Burckhardt S. 697, meint, es sei von Geschenken die Rede.

128) Wer dir die Beschimpfung zuträgt, beschimpft dich.

129) Jeder will das Feuer für sein Backwerk haben.

130) Für jeden Backenbart gibts einen Kamm.

131) Jedes Zimmer hat seinen Mietpreis, und für jeden Bart gibt es eine Schere.

132) Die Wände haben Ohren.

133) Gib dem Sklaven keinen Schfsfuß zu essen, sonst will er das ganze Bein haben.

134) Die Schlange bringt eine kleine Schlange zur Welt.

135) Die Männer sind wie verschlossene Kisten, (d. h. man muss sie erst erproben.)

136) Heute ein Huhn ist besser, als morgen eine Ziege.

137) Heute ein Ei ist besser, als morgen ein Huhn.

138) Heute ein Ei ist besser, als morgen ein Küchlein.

139) Wie passt ein Esel und Ingwernwurzeln zusammen?

140) Die Hand, die du nicht beißen kannst, küsse und lege sie auf deinen Kopf!

141) Was er gekocht hat, muss er essen. Du musst von dem essen, was du kochst.

142) Alles, was du in die Pfanne tust, kommt auf den Kochlöffel.

143) Lass das Feuer Holz fressen (lass doch die Leute streiten! was geht es dich an?).

144) Lass doch die Fische Fische fressen und die Schildkröte (?) vor Hunger sterben! (Was geht es dich an?)

145) Ihr fresst einander, wie die Fische.

146) Er schlug mich, dann fing er an zu weinen und ging frühr, als ich es konnte, hin, um eine Klage zu erheben.

147) Stoße den Betrunkenen nicht! er fällt von selbst.

148) Wir flohen vor dem Regen, da gerieten wir unter die Dachrinne. — Eine andere sehr häufige Form dieses Sprichworts lautet (im Arab. reimend): Er floh vor dem Bären, da fiel er in die Zisterne.

149) Wenn der Wegweiser blind ist, wie wird es dem Sehenden ergehen?

150) Setze dich auf den Hahn und sieh zu, wohin er dich führen wird! Zu Jemand, der einen falschen Weg einschlagen, falsche Mittel ergreifen will.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Arabische Sprichwörter und Redensarten.