Sprichwörter und Redensarten 031 - 060


31) Sollen wir unsere Kleider schmutzig lassen und andern die Kleider reinigen?

32) Der Ruweri stirbt nicht, so sehr auch alle Länder ihn verfluchen. Der Ruweri, auch „Herwer“ gen., ist ein giftiges Tier, wie eine Schlange und wohnt in Löchern; er stirbt, wenn er einen Menschen beisst, der vorher Wasser getrunken hat; wenn das Tier vorher getrunken hat, so stirbt der Mensch. So die Erklärung.


33) Die Katzen sterben nicht daran, dass die Hunde sie verfluchen.

34) Wird eine Feige vor der andern reif? (Nein).

35) Vom Zerschneiden der Melone wird der Mund nicht gekühlt.

36) Wenn das Huhn auf die Ente sieht (d. h. ehenso große Eier legen will wie diese) so zerspringt es.

37) Die Maultiere gerieten in Streit miteinander, und die Esel bekamen die Fußtritte.

38) Als Goha Richter wurde, war sein erstes Geschäft, seine Mutter zu überführen. Von einem Übereifrigen. — Die Anekdoten von Goha sind eine arabische Bearbeitung der türkischen Schwänke Nasredins.

39) Könnt ihr zwei Hengste an eine Halfter binden?

40) Wenn ich mich vom Boden wieder erhoben habe, so gib Acht, was ich tun werde. So droht der Überlegene, Hilflose dem Sieger.

41) Er ging als Lanzenspitze fort, und kam als Scheermesser zurück (ärger als vorher).

42) Gott möge dem Dorf'e helfen, das von einem Knaben regiert wird. R.

43) Man fragte ihn: „Was hast du im Hause deines Feindes zu tun?“ Er antwortete: „Ich habe mein Geld bei ihm liegen.“

44) Wenn das Dörfdien vor Augen liegt, braucht man keinen Wegweiser.

45) Das eine Auge scheut sich vor dem andern. Eg. Unter dem zweiten Auge ist das „böse Auge“, in welchem ein Zauber liegt, zu verstehen.

46) Der, welcher einen Spalt macht, kann ihn auch wieder verstopfen.

47) Nicht der, welcher den Nagel einschlägt, sondern der, welcher ihn plattdrückt, (ist der Meister).

48) Dem Geistlichen, der im Hause wohnt, braucht man nicht „der Herr segne dich“ zu sagen.

49) Was er auch von sich gibt, gießt man ihm wieder ein.

50) Er sagte: Beim Profeten, ich liebe dich, aber zwischen meinem und deinem Herzen ist eine Wasserrinne. Dam.

51) Ich habe dich gern o mein Armband, aber doch nicht so gern, wie mein Handgelenk; (dieses ist mir noch lieber, als der Schmuck).

52) Was die Frau besitzt, nützt dem Manne nichts. R. Eg.

53) Unser Brot besteht aus Weizen, und euer Brot besteht aus Weizen. Iir braucht euch nicht zu überheben. Dam.

54) Deinen Sack legst du noch zu der Last, die er schon hat.

55) Der welcher uns schützen sollte, beraubt uns.

56) Einen Mann, dessen Bart lang geworden, verhöhnt man nicht mehr, (bekümmert sich aber auch nicht mehr um ihn

57) Der Becher ist um die Quelle herumgegangen, (ist jedoch nie voll geworden).

58) Wäre es mein Sohn, so wäre er blind. So spricht Jemand, der immer Unglück hat, und Andere um ihr Glück beneidet.

59) Kann man einem Dieb seinen Stock stehlen?

60) Die Nase kann nicht aus dem Gesicht herausgeschnitten werden (weil sie ein wesentlicher Teil desselben ist).

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Arabische Sprichwörter und Redensarten.