Aphorismen und Miszellen. 132 und 133.
Autor: Börne, Carl Ludwig (1786-1837)
Themenbereiche
132. So leicht es ist, Kindern eine Fabel als Wahrheit zu erzählen, so schwer ist es, Männern die Wahrheit als Fabel darzustellen. Man hat uns alle zu den Griechen und Römern in die Schule geschickt, und nun, da wir in das Leben treten und das Erlernte auszuüben gedenken, verspotten sie uns und sagen: Alles, was wir gehört, sei nur Märchen gewesen. Aber es ist zu spät. O glückliche Verblendung der Blendwerkmacher! Sie meinten es recht klug zu machen, indem sie, um sich in die Gegenwart allein zu teilen, uns in die entfernteste Vergangenheit schickten, und sie vergaßen, daß die Geschichte rund ist wie die Erde und daß man fort und fort schiffend wieder zur Heimat gelangt.
133. Es gibt Menschen, die wohnen auf dem Cimborasso der Gemeinheit. Es ist unmöglich, ihnen beizukommen – sie behalten immer recht. Der Witz, der sie aufsucht, sinkt schon am Fuße des Berges entatmet nieder und bekennt mit Scham, daß ein Prügel besser sei als eine Lanze.
133. Es gibt Menschen, die wohnen auf dem Cimborasso der Gemeinheit. Es ist unmöglich, ihnen beizukommen – sie behalten immer recht. Der Witz, der sie aufsucht, sinkt schon am Fuße des Berges entatmet nieder und bekennt mit Scham, daß ein Prügel besser sei als eine Lanze.