Vierte Fortsetzung

Dies ist der einzige Lohn der Tapferkeit den eine wahrhaft große Nation den Ihrigen darbringen kann und wird, und diese ausgeübte Pflicht, verbunden mit des Monarch ein väterlich-sorgsamen Huld, womit Er gnädig. Alle die belohnt, die für das Vaterland gekämpft, wie die, die unter Seinen Fahnen die Gatten und die teuren Ihrigen verloren – wie Vielen wird dies Asyl die größte Wohltat sein! Und wenn alsdann in wohlverdienter Ruhe benarbte Krieger die Tage der Vergangenheit erneuern, die Schlachten und die blutigen Kämpfe sich einander vorerzählen, die Abenteuer die im Vaterlande wie im fernen Landen sie bestanden, und wenn der Jüngling horchend staunt vor solchem Mut und solcher Tapferkeit, und sehnlichst wünscht den Pfad des Helden selbst einst zu betreten, und wenn, der Alten Rede den Feuergeist entflammend, er wünscht, durch tapfere Taten auch einmal das Vaterland so zu beschützen und so verteidigen zu können; wenn überall, wo sich der würdige Kriegsmann zeigt, man flüstert, ruft: da geht der Mann von Borodino, von Polotzk, Smolensk, der Held von 1812 und 1813, und freundlich-ehrfurchtsvoll dem Veteran der Gruß des Tages wird – dies weckt die Lust für den Soldatenstand und macht ihn allgemein geehrt, gesucht. Und ein solcher sorgsam benutzter und genährter kriegerischer Geist ist eine schöne Zierde, eine sichere Stütze eines großen, mächtigen Reiches.

In dem Buche der Geschichte Russlands sind. Viele ausgezeichnete Epochen aufbewahrt, doch übertrafen die Jahre 1812 und 1813 alle Früheren an Wichtigkeit Das neue jetzige Jahrhundert begann mit außerordentlichen politischen Erscheinungen und was der Höchstselige, Großen Katharina hoher, weise, ahnungsvolle Geist vorher verkündigte, wozu mit sorgsamer Hand den Keim Höchstsie gepflanzt, das ist in seiner schönsten Wirklichkeit nun wahr geworden.


Und jener majestätische Tempel Gottes, wozu der religiöse Sinn des Höchstseligen den Grundstein Selbst Allerhöchst gelegt, er ward gegründet in dem Anfange dieses wichtigsten der Jahrhunderte, um den Triumpf der großen Russischen Nation nach zweimal hundert Jahren zu erneuern.

Wie herrlich hat die Gottheit selbst das heilige Werk der Menschen sichtbar eingeweiht! den Tempel, der auf unbeschreiblich prächtigen Säulen vom Festesten des Urgesteines unsrer Erde empor zum Himmel sich erhebt, das Allerheiligste, die Mutter Gottes von Kasan umschließt, den wünschste sehnlichst jener würd’ge Biedermann, den Bau des Tempels leitend, vor seinem Tode noch beendigt, eingeweiht zu sehen. Schon hoch an Jahren war der allverehrte Greis, und Gott der Gütige verlieh ihm diese Gnade. Und kurz darauf sa’ dieses Heiligtum, das er auf der Monarchen Willen dem Ewigen erbauet und vollendet, Ihn, seiner Söhne. Ersten Sterblichen, den Grafen Stroganow, entseelt in seiner Mitte.

Es hat der große Vater in dem Himmel, die inbrünstigen Gebete Aller Gläubigen an dieser heiligen Stätte ihm dargebracht, Errettung von des Feindes Übermut, Sieg Russlands Fahnen für die gerechte, gute Sache! – sie hat der Welten Gott erhört. Zu einer zweiten seltenen Weihe hatte er den neuen Tempel ausersehn. Da prangen sie die teuer erkauften, die blutigen Fahnen jener stolzen Heere, die fünfmalhunderttausend Männer führten. Zwölf Jahre fast, ward dieses Heiligtum bereitet, um kaum vollendet, die Fahnen von zwölf überwundenen Hauptnationen in wenig Monden aufzunehmen.

So sollte dieser Tempel die Bürgschaft der Befreiung Teutschlands werden! Um Teutschlands und des Außer-Russlands bessre Zeit hervorzubringen, mussten Gallisch – Deutsche Fahnen die heilige Kirche Russlands schmücken, es mussten Russlands Krieger dies aufgedrungene, entehrende, entweihte, lügenhafte Panier von Deutschen Nationen kühn erkämpfen, damit es ferner nicht mehr unter ihnen sei; auf dass die Teutschen sich nun neue würdige Fahnen wählen, und mit dem ächten Wappen ihres Reichs geziert und den gewohnten Denkspruch „pro rege et pro patria“ gehörig wohlverstehend, nur für das Teutsche Vaterland und für den Teutschen Landesvater die Freiheit und der dauerhaften Ruhe Glück erringen.

Die Tapferkeit der Franken der Wahn betörter Völker, durch Hunger und Verzweiflung nur zum Mute angefeuert, die Schwäche der Vasallen des Despoten – liegt nun begraben in dem Tempel Petersburgs. Hier ruhet nun die Ehre und der Glanz der großen Nation von Frankreich, der stolzen Feinde und des tragisch-komischen Rheinbundes kurz gedauerte prächtige Macht.

Nennt. Alle! die Ihr diese Worte leset, von jenen vielen Tausenden der Tempel Gottes auf dem Erdenrunde, worin in Tausend Zungen der Gottheit Unerforschlichkeit verehrt und angebetet wird, nur Einen, der mit diesem zu vergleichen wäre. Ihr denkt und forscht vergebens! An Pracht und äußerem Glanze, an innerem Wert und Hoheit, an heilger hohen Weihe, an diesem seltenen Vereine, ist. Keiner diesem Jüngsten gleich.

Wenn den Unsterblichen vergönnet ist herab vom Sternenhimmel an den Begebenheiten unser niederen Sphäre Teil zu nehmen – die Du im Glanze jener Ewigkeit verweilst, unsterblich große Kaiserin! o! sieh" herab auf Deines Landes neues, beispielloses Glück; Sei Zeuge seiner schönsten Zeit, in der Dein großer Enkel ALEXANDER! auf dem bald tausendjährigen Throne Russlands und nun, auf dem Zweihundertjährigen Throne der Romanow glorreich, segenbringend herrscht.