Hotel del Monte, 18. September.

Wenn man von kalifornischer Hitze spricht, so ist das sicher eine der kleinen beliebten amerikanischen Übertreibungen, denn wir frieren hier mehr als um diese Zeit in unserem gesegneten Ungarn. Das hat uns heute aber nicht abgehalten, eine 17 Meilen lange Fahrt um die ganze Halbinsel von Monterey, der alten Hauptstadt Kaliforniens, zu machen und dort unter Zypressen-Hainen an den von mächtigen Wellen des Ozeans bespritzten Felsen die vielen Möwen, Pelikane und anderen seltenen Vögel zu bewundern oder Agate und große Muscheln am Meeresstrand zu suchen. Das war ein höchst interessanter Ausflug!

Morgen reisen wir nach Santa Cruz zu den Riesenbäumen, kehren Abends nach Frisco zurück und dann geht es ins Yosemite-Tal. Leider können uns die vier Herren, welche nun seit 14 Tagen unsere beständigen Begleiter waren, dahin nicht folgen, und verlieren wir eine sehr angenehme Reisegesellschaft.


In Kapuvár werden nun wohl die Jagdgäste eingerückt sein und hoffentlich so manchen Hirsch auf die Decke legen. Ob Erzherzog Otto schon bei uns sein wird?

In den weiten Tälern von Kalifornien gibt es fast gar kein Wild, bei den kahlen Bergen und der hohen Kultur in der Ebene ganz erklärlich.

Ich schreibe erst wieder von Los Angeles und will nur hoffen, dass meine bisherigen zwölf Briefe alle in Eure Hände gelangten.