Jerusalem. Hauptansicht des Felsendoms

Die Moschee bildet ein Achteck, jede Seite ist 20,40 m lang und zeigt über einem hohen Marmorsockel je sieben Bogen, von denen jedesmal die der Ecke benachbarten als flache geschlossene Nischen ausgebildet sind, während die fünf übrigen bunte Glasfenster enthalten. Auf den Türseiten sind nur vier Bogen mit Glasfenstern ausgestattet, der mittlere ist durch die Türen verdeckt. Die heutige Anordnung und Form der Fenster stammt aus dem Jahr 935 d. H. = 1528/29, als Sultan Suleimân auch die prächtigen Fayencen anbringen ließ, die mit ihrem Farbenglanz so sehr zu der großen feierlichen Wirkung des Gebäudes beitragen. Die Kuppel ist in ihrer jetzigen Gestalt vom Kalifen Hâkim im Jahre 413 d. H. = 1022 an Stelle einer eingestürzten Kuppel errichtet worden. Ihre Höhe beträgt vom Boden ab etwa 30 m, ihr Durchmesser 20 m, die innere Höhe 11,15 m. Im Innern werden Dach und Kuppel von zwei konzentrisch angeordneten Stützenreihen getragen. Die buntfarbigen, monolithen Marmorsäulen sind von älteren Bauten entnommen. Der ganze Raum ist reich mit Goldmosaik ausgeschmückt, das vorzugsweise Pflanzenmuster darstellt. Innerhalb der inneren Stützenstellung erhebt sich, von einem besonderen Gitter umgeben, der heilige Fels, an dessen Stelle nach der Überlieferung Abraham den Isaak opfern wollte, wo später die Bundeslade gestanden hat, und in dessen Höhle Mohammed betete, worauf er zum Himmel entrückt wurde. Der Fels erhebt sich 1,25 — 2 m über den Boden der Moschee. Vgl. R. Hartmann, Der Felsendom in Jerusalem, Straßburg 1909. Vorzügliche Ansichten des Innern bei B. Moritz, Bilder aus Palästina usw., Nr. 5 — 10. Für die gesamte Anlage vgl. M. de Vogüe, Le temple de Jerusalem.

Tafel 20. Jerusalem. Hauptansicht des Felsendoms (Kubbet es Sachra). Aufnahme von Larsson.

Tafel 20. Jerusalem. Hauptansicht des Felsendoms (Kubbet es Sachra). Aufnahme von Larsson.

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