Ammân. Inneres des sogenannten el Kasr auf der Hochburg

Das Gebäude ist ein aus Kalkstein errichteter kleiner, palastähnlicher, einst mit Kuppel bedeckter Zentralbau mit vier kreuzförmigen Nischen, dessen Äußeres ganz schmucklos, dessen Inneres aber aufs reichste ornamentiert ist mit den hier abgebildeten bogenförmigen Architekturformen und flachen Pflanzenmustern. Der Eingang scheint durch den südlichen Kreuzarm geführt zu haben. Es ist geplant, dieses Gebäude, dessen Kuppel eingestürzt ist, durch einen von S. Exz. Djemal Pascha zu entsendenden Architekten zu konservieren, denn es ist eines der ältesten und originellsten dekorativen Bauwerke der islamischen Epoche des Ostjordanlandes. In seinem „Handbuch der muselmanischen Kunst“ urteilt H. Saladin über den Bau folgendermaßen: „Der Palast von Amman kann als eines der interessantesten Beispiele muselmanischer Baukunst angesehen werden. Man wird seine Entstehung zu Beginn der Hidjra ansetzen müssen.“ Viele der Ornamente lassen sich auf die Antike zurückführen, manches erinnert an sassanidische Einflüsse.

Leider ist gerade dieses kostbare Bauwerk im Frühjahr 1918 der Gegenstand von englischen Fliegerangriffen geworden. Drei Volltreffer fielen auf die Dachterrasse und verursachten tiefe Trichter. Ein folgender Schuss traf den freiliegenden Gewölberand des südwestlichen Eckraumes und warf drei Gewölbesteine heraus. Der fünfte Schuss hat den Westrand der südlichen Liwantonne getroffen, den oberen Teil der Fassade mit der Hälfte der Blendnische abgesplittert, etwa bis zur Kapitellplatte der Halbsäulchen. Durch den Stoß sind außerdem zwei Wölbsteine der Tür zum Südwestraum herausgeschleudert worden.



Tafel 14a. Ammân. Inneres des sogenannten el Kasr auf der Hochburg.

Tafel 14a. Ammân. Inneres des sogenannten el Kasr auf der Hochburg.

Tafel 14b. Ammân. Aufnahme der Expedition Prof. Dr. Sobernheim.

Tafel 14b. Ammân. Aufnahme der Expedition Prof. Dr. Sobernheim.

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