Alte Denkmäler aus Syrien, Palästina und Westarabien
100 Tafeln mit beschreibendem Text
Autor: Wiegand, Theodor Dr. (1864-1936) deutscher Archäologe, leitete die Ausgrabungen in Pergamon, Erscheinungsjahr: 1918
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Altertümer, Palestina, Syrien, Westarabien, Kunstdenkmäler, Damaskus, Aleppo, Palmyra, Baalbek, Petra, Amman, Ruinenplätze, Sinai
Wer war Dr. Theodor Wiegand?
http://www.bendorf-geschichte.de/bdf-0056.htm
Veröffentlicht auf Befehl von Ahmed Djemal Pascha, Führer der vierten türkischen Armee, Minister der Marine
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Veröffentlicht auf Befehl von Ahmed Djemal Pascha, Führer der vierten türkischen Armee, Minister der Marine
Inhaltsverzeichnis
- Sinai. Oase von Wâdi Fërân. Westseite der Halbinsel
- Wâdi Mûsa. Aufnahme von Larsson
- Wâdi Mûsa. Westlicher Ausgang des Sîk
- Wâdi Mûsa. Die Grabfassade El Chazne in Petra
- Wâdi Mûsa. Felsengrab in Petra
- Wâdi Mûsa. Gruppe von Felsgräbern zu Petra.
- Die Felsfassade von Ed Dêr bei Petra
- Wâdi Mûsa. Felsfassaden älteren Stils in Petra
- Wâdi Mûsa. Grabfassade in Petra.
- Wâdi Mûsa. Der Tempel Kasr Fir'ûn in Petra
- Felsengräber bei Madâin Sâle. Totes Meer bei Masada
- Ammân im Ostjordanland
- Ammân. Aufnahme von Larsson
- Ammân. Inneres des sogenannten el Kasr auf der Hochburg
- Jerusalem. Stadtbefestigung. Aufnahme von Larsson
- Jerusalem. Bâb el Amûd (Damaskustor).
- Jerusalem. Die Moschee el Aksa (Mesdjid el Aksa)
- Jerusalem. Blick von Norden auf den Haram esch Scherîf
- Jerusalem. Haram esch Scherif. Sebîl Kâit Bai
- Jerusalem. Hauptansicht des Felsendoms
Einführung
Einführung.
Als Führer der vierten osmanischen Armee, deren Bereich sich von Bozanti im Taurusgebirge bis zu der Hidjâzwüste erstreckte, hatte ich Gelegenheit, die Bedürfnisse dieses wertvollen Teiles meines Landes zu studieren und zahlreiche Verwaltungsmaßregeln zu treffen. Diese umfassten auch die Sorge für die alten Kunstdenkmäler und waren folgender Art:
1. Schaffung einer zuverlässigen Überwachungsstelle für die Erhaltung der Kunstdenkmäler.
2. Verhinderung schädlicher Neubauten im Innern und in der nächsten Umgebung alter Bauwerke, Säuberung der Ruinen, Verbot an die Bevölkerung, sich der Ruinen als Baumateriales zu bedienen.
3. Verbesserung der Zugangsstraßen zu den Ruinenstätten und Schaffung geeigneter Unterkunft zur Erleichterung des Besuches für Einheimische und Fremde.
4. Sammlung von Altertümern innerhalb der Armeezone.
Für die Ausführung dieses Programms gewann ich als Beirat den Direktor an den Königlichen Museen zu Berlin, Herrn Geheimrat Dr. Th. Wiegand, der sich als Hauptmann der Landwehr bei meiner Armee befand. Er richtete in meinem Hauptquartier eine ständige Formation ein unter Heranziehung anderer Fachmänner und begab sich sofort ans Werk.
Zunächst unternahm Dr. Wiegand Inspektionsreisen und erstattete mir darüber ausführliche Berichte. Gemäß seinen Vorschlägen habe ich sodann alle Zivil- und Militärbehörden angewiesen, die nötigen Maßnahmen für Erhaltung und Verwaltung der antiken Ruinenplätze zu ergreifen. Die von uns beauftragten Organe in Damaskus, Aleppo, Palmyra, Baalbek, Petra (Wâdi Mûsa), 'Amman u. a. O. arbeiten unter strenger Aufsicht.
Große Schwierigkeiten entstehen für den Besucher mancher Ruinenplätze durch die weite Entfernung von bewohnten Orten, durch das Fehlen von Straßen und Transportmitteln. Es gilt daher, an bestimmten Punkten Gasthäuser zu errichten, Straßen zu bauen und zuverlässige, bequeme Verkehrsmittel zu schaffen. Schrittweise muss dieser Plan zur Ausführung kommen.
Dr. Wiegand hat während seiner Tätigkeit eine große Sammlung von Photographien zusammengebracht. Ich beauftragte ihn, eine Auswahl davon in Berlin vervielfältigen zu lassen, die in diesem Bande mit kurzen, für einen nicht fachmännisch gebildeten Leserkreis bestimmten Beschreibungen veröffentlicht wird. Man möge diese Arbeit nicht wie einen der üblichen Führer ansehen: in meinem Lande ist über die wertvollsten Kunstdenkmäler der älteren Epochen noch keine ähnliche Übersicht veröffentlicht worden. Sie wird im Zusammenhang mit den ergriffenen Verwaltungsmaßregeln für die osmanischen Altertumsfreunde sowie für fremde Reisende eine sehr wertvolle Anregung sein; denn sie lehrt uns die größten Schönheiten unseres Landes kennen und stellt jedem osmanischen Patrioten einen Teil der herrlichsten alten Schätze seines Landes vor Augen.
Zum Schlusse lege ich Wert darauf. Herrn Dr. Wiegand und seinen Mitarbeitern hier vor der Öffentlichkeit für die äußerst wertvollen Dienste zu danken, die sie mir in so reicher Weise geleistet haben. Ebenso danke ich den Zivil- und Militärbehörden Syriens und Palästinas, die mich bei der Ausführung der nötigen Maßregeln in verdienstlicher Weise unterstützt haben.
Aufrichtig wünsche ich, daß die in Syrien und Palästina begonnene Denkmalschutzorganisation sich auch auf die übrigen Teile meines osmanischen Vaterlandes ausdehnen möge, und daß kein osmanischer Patriot es an Achtung vor den Kunstwerken vergangener Zivilisationen fehlen lassen möge, gleichviel ob es sich dabei um osmanische oder altere Epochen handelt.
Geschrieben im Oktober 1917.
Djemal, Ahmed (1872-1922) Führer der syrisch-westarabischen Armee, Minister der Marine.
Als Führer der vierten osmanischen Armee, deren Bereich sich von Bozanti im Taurusgebirge bis zu der Hidjâzwüste erstreckte, hatte ich Gelegenheit, die Bedürfnisse dieses wertvollen Teiles meines Landes zu studieren und zahlreiche Verwaltungsmaßregeln zu treffen. Diese umfassten auch die Sorge für die alten Kunstdenkmäler und waren folgender Art:
1. Schaffung einer zuverlässigen Überwachungsstelle für die Erhaltung der Kunstdenkmäler.
2. Verhinderung schädlicher Neubauten im Innern und in der nächsten Umgebung alter Bauwerke, Säuberung der Ruinen, Verbot an die Bevölkerung, sich der Ruinen als Baumateriales zu bedienen.
3. Verbesserung der Zugangsstraßen zu den Ruinenstätten und Schaffung geeigneter Unterkunft zur Erleichterung des Besuches für Einheimische und Fremde.
4. Sammlung von Altertümern innerhalb der Armeezone.
Für die Ausführung dieses Programms gewann ich als Beirat den Direktor an den Königlichen Museen zu Berlin, Herrn Geheimrat Dr. Th. Wiegand, der sich als Hauptmann der Landwehr bei meiner Armee befand. Er richtete in meinem Hauptquartier eine ständige Formation ein unter Heranziehung anderer Fachmänner und begab sich sofort ans Werk.
Zunächst unternahm Dr. Wiegand Inspektionsreisen und erstattete mir darüber ausführliche Berichte. Gemäß seinen Vorschlägen habe ich sodann alle Zivil- und Militärbehörden angewiesen, die nötigen Maßnahmen für Erhaltung und Verwaltung der antiken Ruinenplätze zu ergreifen. Die von uns beauftragten Organe in Damaskus, Aleppo, Palmyra, Baalbek, Petra (Wâdi Mûsa), 'Amman u. a. O. arbeiten unter strenger Aufsicht.
Große Schwierigkeiten entstehen für den Besucher mancher Ruinenplätze durch die weite Entfernung von bewohnten Orten, durch das Fehlen von Straßen und Transportmitteln. Es gilt daher, an bestimmten Punkten Gasthäuser zu errichten, Straßen zu bauen und zuverlässige, bequeme Verkehrsmittel zu schaffen. Schrittweise muss dieser Plan zur Ausführung kommen.
Dr. Wiegand hat während seiner Tätigkeit eine große Sammlung von Photographien zusammengebracht. Ich beauftragte ihn, eine Auswahl davon in Berlin vervielfältigen zu lassen, die in diesem Bande mit kurzen, für einen nicht fachmännisch gebildeten Leserkreis bestimmten Beschreibungen veröffentlicht wird. Man möge diese Arbeit nicht wie einen der üblichen Führer ansehen: in meinem Lande ist über die wertvollsten Kunstdenkmäler der älteren Epochen noch keine ähnliche Übersicht veröffentlicht worden. Sie wird im Zusammenhang mit den ergriffenen Verwaltungsmaßregeln für die osmanischen Altertumsfreunde sowie für fremde Reisende eine sehr wertvolle Anregung sein; denn sie lehrt uns die größten Schönheiten unseres Landes kennen und stellt jedem osmanischen Patrioten einen Teil der herrlichsten alten Schätze seines Landes vor Augen.
Zum Schlusse lege ich Wert darauf. Herrn Dr. Wiegand und seinen Mitarbeitern hier vor der Öffentlichkeit für die äußerst wertvollen Dienste zu danken, die sie mir in so reicher Weise geleistet haben. Ebenso danke ich den Zivil- und Militärbehörden Syriens und Palästinas, die mich bei der Ausführung der nötigen Maßregeln in verdienstlicher Weise unterstützt haben.
Aufrichtig wünsche ich, daß die in Syrien und Palästina begonnene Denkmalschutzorganisation sich auch auf die übrigen Teile meines osmanischen Vaterlandes ausdehnen möge, und daß kein osmanischer Patriot es an Achtung vor den Kunstwerken vergangener Zivilisationen fehlen lassen möge, gleichviel ob es sich dabei um osmanische oder altere Epochen handelt.
Geschrieben im Oktober 1917.
Djemal, Ahmed (1872-1922) Führer der syrisch-westarabischen Armee, Minister der Marine.
Tafel 1. Sinai. Oase von Wâdi Fërân auf der Westseite der Halbinsel. Aufnahme von Larsson.
Tafel 3. Wâdi Mûsa. Westlicher Ausgang des Sîk. Aufnahme von Larsson
Tafel 7. Die Felsfassade von Ed Dêr bei Petra. Aufnahme von Larsson.
Tafel 11a. Oben: Felsgräber der älteren nabatäischen Epoche bei Madâin Sâleh in Arabien, vgl. dazu Taf. 8, ferner Janssen und Savignac, Mission archeologique en Arabie (Paris 1908). S. 113, Fig. 71 ff.
Tafel 11b Unten: Das Tote Meer bei Masada. Aufnahme von Larsson.
Tafel 12. Ammân im Ostjordanland. Aufnahme von Larsson
Tafel 15a. Jerusalem. Stadtbefestigung. Aufnahme von Larsson.
Tafel 20. Jerusalem. Hauptansicht des Felsendoms (Kubbet es Sachra). Aufnahme von Larsson.