Verhalten vor dem Bade.

1) Vor dem Bade kann man ein gewohntes leichtes Frühstück nehmen.

Hiermit hat es etwa dieselbe Bewandtnis, wie mit dem Frühstücken vor dem kalten Bade.


2) Womöglich muss die Leibesöffnung vorher abgewartet werden.

Bei den mehrsten Menschen erfolgt diese schon gewöhnlich um diese Zeit, oder man kann die Natur auch daran gewöhnen. Ein jedes Bad wirkt desto besser, je freier der Unterleib ist. Und es kann dann auch während des Bades keine Störung geschehen. Übrigens wird dadurch der Erfahrung nichts genommen, dass zuweilen alte Hartleibigkeit und Stockungen im Unterleibe durch warme Bäder desto leichter gehoben werden können.

3) Unreinigkeiten im Magen und in den Gedärmen müssen vorher fortgeschafft werden. Auch verträgt sich darum kein Bad mit einem verdorbenen Magen.

Obgleich die mehrsten wohl wissen und fühlen, wenn dergleichen stattfindet, so ist es doch am sichersten, dass sie deshalb, sowie auch in Absicht andrer etwa nötigen Vorbereitungen, die näheren Bestimmungen des Arztes einholen. Es können auch mitten im Laufe der Badekur Maßregeln dieser Art nötig sein.

4) Die monatliche Reinigung darf, wenn alle Umstände sonst gleich sind, von dem warmen Bade nicht abhalten.

Oft ist kein Mittel vielmehr so geschickt Unordnungen in der monatlichen Periode mancher Art abzuhelfen, als warme Bäder.

Da eine wiederholte Erfahrung außer Zweifel gesetzt hat, dass der Puls in jedem warmen (nur nicht heißen) Bade langsamer wird, wenn dies nicht besondere fremde Ursachen hindern, und das Blut ruhiger und sanfter seinen Weg macht, als außer demselben; so erhellet daraus, dass das monatliche Geblüt dadurch so wenig verstärkt, als sonst gestört werden kann. Es versteht sich, dass dem Bade nichts entgegen sein und nichts dabei vorgehen darf, was einen nachteiligen Einfluss darauf haben könnte.

5) Gemütsbewegungen, Erhitzungen, große Anstrengungen kurz vor dem warmen Bade sind demselben ebenfalls zuwider.

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Dieses Kapitel ist Teil des Buches Allgemeine Baderegeln