Verhalten nach dem Bade.

1) Gleich nach dem Bade und beim Ankleiden muss man sowohl alle Erkältung als Erhitzung verhüten.

Je länger man im Bade, und je wärmer dies war, desto leichter kann eine Erkältung vorgehen.


Dies bezieht sich besonders auf den schnellen Wechsel der Temperatur. Daher kommt eigentlich die Erkältung. Ist der Abstand groß zwischen der Wärme des Bades und der Kälte der Zimmerluft, so ist der Eindruck und seine Folge, die Erkältung desto gewisser und stärker zu erwarten.

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2) Eine sanfte Bewegung ist nach dem Bade allermeistens sehr nützlich.

Es gilt hier ungefähr dasselbe, was ich schon bei den Regeln zu dem Gebrauche der kalten Bäder gesagt habe, obgleich der Zweck nicht ganz derselbe ist.
Nach den warmen Bädern bedarf es der lebhaften Tätigkeit nicht, welche zur Erwärmung des Körpers nach den kalten Bädern erfordert wird. Man kommt schon durchgewärmt aus dem warmen Bade, und dies wird durch das Abtrocknen usw. unterhalten, so dass man das Gehen nachher deshalb selbst entbehren, und gleich nach Hause fahren könnte.

Nach den Umständen geschieht dies auch nicht selten ohne Nachteil.

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3) Fühlt man in und nach einem warmen Bade eine Unbehaglichkeit, Schwäche und Schwere in den Gliedern, Beklommenheit, übles Aufstoßen, wüsten Kopf, aufgetriebenen Unterleib, oder andere Beschwerden; so darf man nicht wieder baden, ohne mit dem Arzte vorher Rücksprache genommen zu haben.

Vorausgesetzt, dass das Bad den Umständen überhaupt angemessen war, und dass auch keine gewiss höchst seltene Idiosynkrasie dagegen stattfand; so darf man sicher entweder eine unrichtige Temperatur des Bades, oder ein falsches Benehmen des Badenden, oder eine Gemütsbewegung, eine Indigestion, versteckte Unreinigkeiten im Leibe, Vollblütigkeit u. d. gl. für die zufällige Ursache jenes Übelseins halten. Sie muss aufgesucht und entfernt oder vermieden werden, bevor man das Baden fortsetzen darf.

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Dieses Kapitel ist Teil des Buches Allgemeine Baderegeln