Hospitäler, Unterricht, Zeitungen

Hospitäler sind in allen Teilen der Kolonie eingerichtet.

Für das Volksschulwesen ist insoweit gesorgt, dass in jeder Gemeinde sich gegenwärtig mindestens eine Volksschule befindet, doch sind dieselben von den Eingeborenen überaus schwach besucht; von 105.000 Kindern europäischer und israelitischer Abkunft besuchten im Jahre 1901: 90.000 die Volks- und Privatschulen, dagegen von 676.000 Kindern im Alter zwischen 6 und 13 Jahren der Eingeborenen bloß 25.000. Nur der aristokratische oder vermögende Araber, den die Erlangung eines Staatsamts oder Ordens reizt, entschließt sich öfters, seinen ältesten Sohn in die französische Schule zu schicken, damit er Jurist oder Offizier werde; auch hat die Regierung französische Schulen mit mohammedanischem Ritus in Tlemsen, Algier und Constantine eingerichtet, in denen man tüchtige muselmanische Beamte heranzubilden hofft. Neben den Volksschulen bestehen Schulbibliotheken und für Erwachsene Abendkurse, von höheren Lehranstalten drei Lizeen für Knaben in Oran, Algier und Constantine, Seminare ebendaselbst und in Milianah, eine Schule der Medizin und Pharmazie, eine Rechtsschule, eine naturwissenschaftliche und philosophische Schule und eine Kunstschule in Algier, eine Ackerbauschule in Philippeville; für Mädchen gibt es höhere Schulen in Oran und Constantine.


Zeitungen sind in der Kolonie recht zahlreich vertreten, man zählt deren gegen hundert, darunter auch einige, die in französischer und arabischer Sprache erscheinen. Das französische „Journal officiel“ wird auch für Algerien benutzt; ein besonderes „Journal officiel de 1' Algerie“ hat nur 1872 — 73 bestanden.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien