Philippeville, Bône, Bougie, Setif, Batna, Biskra, Tebessa

Der Hafen Constantines ist Philippeville — das alte phönikische Tapsus, das römische Rusicado — erst 1838 von den Franzosen angelegt, als es sich nach der Einnahme Constantines darum handelte, eine möglichst nahe Verbindung mit dem Meere zu schaffen. Die durchaus moderne Stadt zählt 14.000 Einwohner und ist von den Franzosen mit trefflichen Hafenanlagen ausgerüstet worden. Auch das östlich davon gelegene alte Bône mit 32.000 Einwohnern, welches früher als Hafen für Constantine diente, macht einen ganz europäischen Eindruck; man plant auch hier jetzt Kaianlagen. Am malerischsten von den Häfen der Provinz Constantine aber ist der westlichste, Bougie, mit etwa 10.000 Einwohnern, dessen Umgebung eine der landschaftlichen Perlen des ganzen Mittelmeers bildet. Eine großartige Kunststraße führt von hier durch die wilde „Todesschlucht“ Schabet el Akhira nach Setif, 10 000 Einwohner, von wo aus man eine interessante Eisenbahnfahrt nach dem Süden antreten kann. Von Batna aus, 1844 von Bugeaud als Militärstation angelegt, wird man mit Genuss die vielfach noch wohl erhaltenen Ruinen der alten Römerstadt Timegad, des „algerischen Pompeji“ besuchen, welche in jetzt verödeter Gegend liegen, aber noch immer einen großartigen Eindruck machen, und sodann weiter durch das Saharator El Kantara nach der am bequemsten zu erreichenden Oase Biskra fahren. Dieser auf alter römischer Siedelung angelegte Ort bildet heute eine elegante Winterstation für Brustkranke, zählt mit dem anstoßenden Alt-Biskra zusammen 20.000 Einwohner und bietet lehrreiche Ausflüge in die nach allen Seiten sich anschließende Wüste. Ganz im Osten der Provinz Constantine führt von der Station Suk Ahras, dem alten Tagaste und jetzt einem lebhaften Marktflecken an der Bahn nach Tunis, eine Zweigbahn südlich nach Tebessa, dem alten Theveste, jetzt eine Stadt von 7.000 Einwohnern mit 700 Europäern, in fruchtbarer und mineralreicher Umgebung und günstiger Verkehrslage.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien