Algier

Die Hauptstadt Algier zählt heute, . mit der 1904 mit ihr vereinigten Vorstadt Mustapha zusammen, 135.000 Einwohner und ist in ihren unteren Teilen und an der ganzen Peripherie durchaus französisch. Von den 98.000 Einwohnern der eigentlichen Stadt Algier im Jahre 1901 waren 39.500 Franzosen, 12.500 Spanier, 5.700 Italiener, 2.000 andere Europäer, 27.000 Mohammedaner und 11.000 Juden. Herrlich gelegen, zieht sich hinter dem Hafen der weißen Stadt zunächst eine zwei Kilometer lange stattliche Terrasse mit glänzenden Häusern, Restaurants und Cafes im Pariser Stil; Pariser Banken und Warenhäuser haben hier ebenso ihre Filialen, wie die großen Münchner Brauereien, und elektrische Straßenbahnen vermitteln den Verkehr. Über der Unterstadt baut sich den Bergabhang hinauf die Eingeborenenstadt mit ihren malerischen, engen Gassen und gekrönt von der 1516 begonnenen alten Kasbah der Deis, jetzt Kaserne; aber selbst hier wohnen Europäer bunt durcheinander mit Arabern und Juden. Die Stadt ist stark befestigt, Sitz der Regierung und eines bedeutenden Handels, den man durch Erweiterung und Verbesserung der Hafenanlagen zu heben sucht; besonders bestrebt man sich, Algier zur Hauptkohlenstation der Mittelmeer-Schifffahrt zu gestalten, und infolge der hohen englischen Kohlenpreise erfolgte vor einigen Jahren auch die Einrichtung eines deutschen Kohlenlagers in Algier. Die bezaubernde Umgebung weist blühende Ortschaften, reizende Gärten und Villen auf, und die Stadt bietet allen Komfort für eine angenehme und interessante Winterstation.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien
Algier von Land aus gesehen

Algier von Land aus gesehen

Ansicht einer alten Straße in Algier

Ansicht einer alten Straße in Algier

alle Kapitel sehen