Tributzahlungen

Frankreichs Bruch mit der Türkei durch Napoleons Zug nach Ägypten veranlasste auch den Dei von Algier gegen in seinem Gebiet wohnende französische Konsuln, Priester und Gewerbetreibende zu harten Maßregeln, die Napoleon im Jahre 1800 zu dem Angebot eines Friedensgeldes von 300.000 Piastern bewogen. Da aber die Pforte damit nicht einverstanden war, verwies der Dei 1801 alle Franzosen des Landes und verjagte auch die französischen Korallenfischer aus La Calle; dieses Fischereiprivileg pachteten 1807 für zehn Jahre gegen eine jährliche Summe von 11.000 Pfund Sterling die Engländer, allerdings nicht, um es selbst auszubeuten, sondern nur, um die Franzosen hier fernzuhalten.

Auch die Amerikaner hatten sich, seitdem sie unabhängig geworden, eine Reihe von Unbilden und Kriegserklärungen seitens der algerischen Machthaber gefallen lassen und den Frieden ebenso erkaufen müssen, wie die europäischen Staaten; schließlich empörte man sich in Washington aber doch gegen weitere Tributzahlungen, der amerikanische Kommodore Decatur schlug am 20. Juni 1815 bei Cartagena die algerische Flotte und erlangte in einem Vertrag mit dem überraschten Dei die Unverletzlichkeit der amerikanischen Flagge.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien