Königreich Tlemsen

Etwa um 1248 wurden die Almohaden in Tlemsen von dem Statthalter Ghamarassan vom dort ansässigen Zenatastamm der Abd-el-Wad verdrängt, dem Stifter der Dynastie der Zianiden oder Abdelwahiden, die, mit einem kurzen Zwischenreich der Meriniden (1299—1307 und 1337—1359) mit allmählich abnehmendem Machtgebiet und Glanz bis 1553 regierten und sich die jetzigen Provinzen Oran und Algier unterwarfen, allerdings ausschließlich der Gebiete von Oran, Tenes, Algier und Bugia, die sich zu unabhängigen Staatsgebilden entwickelt hatten, in der Folge aber auch dem Königreich Tlemsen tributpflichtig wurden.

Die Stadt Algier entwickelte sich zunächst nur langsam; als die Spanier 1302 mit vier Schiffen hier erschienen, fanden sie nur eine befestigte Umwallung ohne jeden Handel vor, und sie begnügten sich damit, die im Hafen liegende Felsinsel des Penon in Besitz zu nehmen. Die 1342 aus Italien, 1380 aus Holland und die aus anderen Staaten vertriebenen Juden, sowie die aus Spanien fliehenden Mauren mögen dazu beigetragen haben, Algiers Handel zu entwickeln, und auch der aufblühende Seeraub trug dazu bei, die Bedeutung des Platzes zu heben.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien