Expedition gegen Constantine

Der Hauptgrund, der die Franzosen zu diesem wenig rühmlichen zweiten Frieden bewegte, lag darin, freie Hand gegen Constantine zu bekommen, wo noch immer der grausame, bereits 1830 von den Franzosen als abgesetzt erklärte Bei Achmed herrschte. La Calle, wo man einen Zufluchtshafen für die Korallenfischer schaffen und die alten Handelsbeziehungen zu den umliegenden Stämmen wieder anknüpfen wollte, konnte man im Juli 1836 ohne Widerstand besetzen. Aber eine unvorsichtige Expedition Clauzels gegen das von der Natur stark befestigte Constantine im November 1836 misslang gänzlich, und von den 8.000 Mann des französischen Heeres wurden gegen 5.000 durch Hunger, Kälte, Krankheit und die Waffen Achmeds aufgerieben. Clauzel wurde daraufhin im Februar 1837 durch General Damrémont ersetzt, welcher seinen Instruktionen gemäß zunächst in Verhandlungen mit Achmed eintrat und ihn zu bewegen suchte, in ein Vasallenverhältnis zu Frankreich zu treten. Als diese Verhandlungen resultatlos blieben, führte Damremont selbst das französische Heer gegen Constantine, vor dessen Mauern er zwar am 12. Oktober 1837 fiel, aber am nächsten Tage wurde die Felsenfestung von dem General Valée erstürmt, und Achmed flüchtete nach Biskra, wo er von dem Vertreter Abd el Kaders verjagt wurde.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien