Die Eingeborenen -Frage

Fraglos sind in Algerien mannigfach große Fortschritte zu verzeichnen; aber die Eingeborenen -Frage bildet noch immer eine furchtbare Schwierigkeit.

Mehr und mehr sehen die Eingeborenen ihren Landbesitz in die Hände der Fremden übergehen, und sie fühlen sich immer mehr rechtlos, unterdrückt und ausgebeutet; während ihre Zahl ständig gestiegen ist, hat ihr Besitz und Wohlstand derart abgenommen, dass dieselben Abgaben, welche im Jahre 1890 noch 18 Millionen Francs ergaben, 1901 nur noch 13 Millionen abwarfen. Selbst wenn die Regierung den besten Willen hat, den Eingeborenen gerecht zu werden, schüren die einzelnen Kolonisten durch ungerechte Behandlung den Hass und die Rachgier derselben immer aufs neue an und erhalten bei ihnen die Hoffnung aufrecht, doch noch einmal das Joch der Christen abschütteln zu können.


Andrerseits ist wohl fraglos, dass das Land bald in einen ähnlich kulturlosen Zustand zurückverfallen würde, wie ihn noch heute Marokko zeigt, wenn Frankreich sich gegenwärtig aus Afrika zurückziehen wollte.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Algerien