Urteil eines Zeitgenossen über den Großfürsten Alexander

Dieser junge Fürst flösst durch seine physische Schönheit und moralische Güte Bewunderung ein, man findet in ihm beinahe das Ideal verwirklicht, welches uns im Telemach entzückt.

Man könnte ihm vielleicht sogar einige der Mängel zuschreiben, die Fenelon seinem idealischen Zögling lässt, wenn man nicht wüsste, dass eben diese Züge Folge der Klugheit in der Lage sind, in welcher sich ein Prinz befindet. Er besitzt die hochherzige Gesinnung Katharinens, eine unveränderlich gleiche Gemütsart, einen richtig denkenden, durchdringenden Geist und eine seltene Diskretion; dabei eine Umsicht, die weit über sein Alter geht, und die man für Verstellung halten möchte, wenn man nicht den Zwang kennte, in welchem er lebt.


Er ist der schönste Mann in seinem großen weiten Reiche; er hat die Schönheit, die Sanftmut, die Wohltätigkeit seiner Mutier. Er wird von den Soldaten angebetet, von den Offizieren wegen seiner Einsichten bewundert. Oft ist er Vermittler zwischen dem Selbstherrscher, seinem Vater, und den Unglücklichen, die sich den kaiserlichen Zorn zugezogen haben.

Die Natur hat ihn reichlich mit liebenswürdigen Eigenschaften ausgestattet, und der Erbe des größten Reichs in der Welt wird sie gewiss für die Menschheit segensreich zu machen wissen. Der Himmel hat ihn bestimmt, das Glück von Millionen Menschen zu begründen.